Verlag | Harmony |
Auflage | 2012 |
Seiten | 447 |
Format | 21 cm |
Gewicht | 528 g |
ISBN-10 | 3000528431 |
ISBN-13 | 9783000528439 |
Bestell-Nr | 00052843A |
Der Springreiter Johann und seine zwanzig Jahre jüngere Angestellte Marie sind ein glückliches Paar. Sie würden gerne den Rest ihres Lebens zusammen verbringen, doch leider stellen sich ihnen immer wieder Hindernisse in den Weg. Außerdem ist Johann noch mit Michelle verheiratet...
Leseprobe:
""Guten Morgen!" sagt er knapp zu seiner Frau, die am Tisch saß und vergrub sich hinter seiner Zeitung."Guten Morgen!" antwortete Michelle und schaute von der Illustrierten hoch, die sie durchblätterte. "Du stinkst nach Stall!" bemerkte sie trocken.
Er hatte auf den Spruch gewartet. Sie sagte es jeden Montag, wenn sie sich nach dem Wochenende zum ersten Mal begegneten."Ich stinke seit über vierzig Jahren nach Pferd!" murmelte er hinter seiner Zeitung. "Es gibt Leute, die das nicht stört, stell dir mal vor!" Johann war der Appetit vergangen und er trank wie immer, wenn Michelle mit ihm am Tisch saß, nur Kaffee."Ach ja, deine Stallgespenster draußen, die stinken auch den ganzen Tag nach Pferd, die merken das nicht mehr!" stichelte Michelle weiter."Tja, meine Liebe, wir verdienen damit unser Geld, das du am Wochenende wieder ausgeben kannst!" sagte er trocken."Na hör mal! Mir steht ein Teil deines Vermögens zu!" rief sie entrüstet.
Johann holte tief Luft. Er hatte das Gefühl, dass er gleich explodierte und wunderte sich gleichzeitig über sich selbst, wie ruhig er sein konnte.
Langsam und ordentlich faltete er seine Zeitung zusammen, ließ sie auf den Tisch fallen und sagte: "Im Gegensatz zu dir muss ich für mein Vermögen arbeiten!" Er stand auf und ging nach draußen. Michelle blickte ihm entrüstet nach. So hatte er noch nie mit ihr gesprochen! Sonst war er immer ruhig gewesen!
Als Johann den Hof durchquerte, ärgerte er sich über sich selbst. Das war gerade der richtige Moment gewesen, um seine Frau vor die Tür zu setzen! Er tröstete sich mit dem Gedanken, dass er ihr endlich ein bisschen Kontra gegeben hatte.
Paul, Marie und Jeanette saßen im Aufenthaltsraum. Die Frauen hatten ihr Frühstück beendet und das Geschirr schon zu Alma in die Küche gebracht. Johann besprach mit ihnen den Tag. Wer welche Pferde wann reiten oder longieren würde, welche Pferde wann auf die Koppel gingen oder in die Führanlage.
Kurz vor zehn Uhr traf Maximilian Schneider ein, der Tierarzt. Johann erklärte ihm die Lage. Max machte sich keine Gedanken darum. "Deine Pferde sind zu 99 Prozent immer sauber. Johann, mach dir keinen Kopf!" beruhigte er den nervösen Reiter.
Pünktlich um zehn Uhr fuhren Herr Karst, Herr Lehmann und der arabische Tierarzt auf den Hof.
Jeanette war dazu eingeteilt worden, die Pferde nacheinander an der Hand vorzuführen, damit die Tierärzte sich ein Bild von deren Bewegungsablauf machen konnten. Nacheinander tasteten sie das komplette Pferd ab. Sie röntgten gemeinsam und machten Beugeproben.
Nach den Untersuchungen nahm Max den skeptischen Kollegen mit in seine Tierklinik, um die Röntgenbilder zu entwickeln. Währenddessen zeigte Johann seinen Kunden den Hof.
Nach einer Stunde waren die Röntgenbilder fertig zur Ansicht. Weder Herr Karst, Herr Lehmann, noch einer der Tierärzte konnten ein Problem auf den Bildern erkennen."Tja, dann machen Sie bis morgen früh elf Uhr die Verkaufspapiere fertig!" sagte Herr Lehmann erfreut. "Wir hätten da noch eine Bitte: Könnten Sie uns die Pferde morgen zum Flughafen fahren? Es hat nicht geklappt, ein passendes Fahrzeug auf die Schnelle zu organisieren!""Ja, kein Problem! Aber so schnell?" fragte Johann erstaunt."Ja klar, wir brauchen die Pferde und ein Container zum Transport ist bereits gemietet! In den Vereinigten Arabischen Emiraten geht alles ein bisschen schneller, weil Geld keine Rolle spielt!" erklärte Herr Karst."Ich glaube, irgendwann muss ich da Urlaub machen und mir dieses Dubai ansehen!" meinte Johann neugierig."Ja, gerne! Ich gebe Ihnen meine Karte, schreiben Sie mir eine Email, wenn Sie vor haben zu kommen. Ich helfe Ihnen ein gutes Hotel zu finden. Natürlich zeige ich Ihnen und Ihrer netten Frau ein bisschen die Gegend!" bot Herr Karst an. ..."