Georg Heym gilt heute als ein entscheidender Wegbereiter der literarischen Moderne, der zur Zeit des Expressionismus diesen bereits überwand. Vieles im Werk des so jung beim Schlittschuhlaufen ertrunkenen Lyrikers blieb unfertig: Fragment, Notiz, Ideenansatz. Die neue Studienausgabe bietet alle von Heym selbst zum Druck beförderten Texte vollständig. Getrennt davon wird eine breite Auswahl aus dem umfangreichen Nachlass präsentiert.
Georg Heym, geb. am 30.10.1887 Hirschberg (Schlesien), gest. am 16.1.1912 Berlin. Von 1907 studierte Heym Jura in Würzburg, Jena und Berlin. Nach einigen Wochen Referendariat ließ er sich beurlauben. Er schrieb sich am Orientalischen Seminar als Student ein, widmete sich jedoch, seit 1910 Mitglied im Berliner Neuen Club, v.a. seinen literarischen Arbeiten. Er ertrank beim Schlittschuhlaufen in der Havel. Heym schrieb seit 1899 Gedichte, führte seit 1904 Tagebuch und begann 1905 mit dramatischen Versuchen. Den eignen unverwechselbaren Stil fand er erst in den letzten beiden Jahren seines Lebens, gefördert durch die Resonanz, die er im expressionistischen Neuen Club und durch die daraus resultierenden Publikationen in Zeitschriften fand. Gunter Martens, geboren in Hamburg. Studium der Germanistik, Philosophie und klassischen Philologie an den Universitäten Hamburg und Münster. Promotion 1968 über den Lebenskult im Expressionismus. Ab 1960 wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann Wissenschaftlicher Rat an der Universität Hamburg. 1977 Berufung als Professor für deutsche Literaturwissenschaft an das Literaturwissenschaftliche Seminar (später: Seminar für Germanistik II) der Universität Hamburg. Emeritierung 1999.
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