Dimensionen der Mittäterschaft - Die europäische Kollaboration mit dem Dritten Reich
Verlag | Böhlau Wien |
Auflage | 2019 |
Seiten | 672 |
Format | 17,7 x 26,3 x 4,5 cm |
Gewicht | 1376 g |
ISBN-10 | 3205200535 |
ISBN-13 | 9783205200536 |
Bestell-Nr | 20520053A |
Klaus Kellmann hat sich einer sensiblen Aufgabe gestellt. Er erforschte die unterschiedlichen Formen von Kollaboration mit dem NS-Regime in 24 europäischen Ländern. Der vorliegenden Band bietet nun eine erstmalige Gesamtschau auf ein verstörendes Kapitel europäischer Geschichte. Kellmann beschränkt sich dabei nicht auf Einzelanalysen jener Staaten, die bis 1944/45 der deutschen Terrorherrschaft unterworfen waren. Vielmehr möchte er mit seinen Ausführungen, vor allem zum Thema »Europäisches Gedächtnis und europäische Identität«, an der Gestaltung des Europa von Morgen mitwirken. Denn ohne die schonungslose Aufarbeitung der Vergangenheit - so ist der Autor überzeugt - wird es kein gemeinsames europäisches Narrativ und auch keine gemeinsame europäische Erinnerungskultur als identitätsstiftende Elemente geben.
Die erste umfassende Studie zur europäischen Kollaboration mit dem Dritten Reich
Dass zum europäischen Faschismus und Nationalsozialismus, der wohl am meisten durchforschten Epoche der Weltgeschichte, fast 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bislang noch keine Gesamtdarstellung der europäischen Kollaboration mit dem Dritten Reich vorlag, kann mit Fug und Recht als großes, vielleicht sogar größtes Desiderat zu diesem historischen Problemkomplex angesehen werden. Klaus Kellmann hat sich der sensiblen Aufgabe gestellt, und er beschränkt sich nicht auf die Einzelanalysen aller 24 Staaten, die bis 1944/45 der deutschen Terrorherrschaft unterworfen waren. Im Schlusskapitel "Europäisches Gedächtnis und europäische Identität" bringt er seine Forschungsergebnisse in die Gestaltung des Europa von Morgen ein: Ohne schonungslose Aufarbeitung und Vergewisserung der Kollaboration mit dem Dritten Reich wird es kein gemeinsames europäisches Narrativ und keine gemeinsame europäische Erinnerungskultur geben - jenes große Projekt, mit dem die Geschichtswissenschaft auf dem Alten Kontinent in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zentral und entscheidend befasst sein wird.