Verlag | Kampa Verlag |
Auflage | 2022 |
Seiten | 256 |
Format | 15,2 x 2,3 x 20,6 cm |
Klappenbroschur | |
Gewicht | 334 g |
Reihe | Ein Fall für Ed Koch 1 |
ISBN-10 | 3311120450 |
ISBN-13 | 9783311120452 |
Bestell-Nr | 31112045A |
Zugegeben: Mit der Ex-Frau und ihrem neuen Freund unter einem Dach zu leben, ist schon reichlich ungewohnlich. Doch auf Sylt eine bezahlbare Bleibe zu finden, ist nahezu unmoglich, und um nichts in der Welt würde Kommissar Ed Koch seine Insel verlassen. Immerhin bleibt er so in der Nahe seiner beiden Kinder. Dass der Kommissar unter diesen Umstanden allerdings eine neue Partnerin findet, ist unwahrscheinlich. Außerdem gefallt ihm ohnehin nur eine: Elsa, seine Chefin ...
Kurz nach Neujahr, wenn auch die letzten Touristen abgereist sind, ist es auf Sylt am friedlichsten. Kommissar Eduard »Ed« Koch liebt diese Tage, an denen nur der Wind und das Rauschen der Wellen die Ruhe storen. Erst zum traditionellen Biikebrennen im Februar werden sich die Hotels wieder füllen. In diesem Jahr aber riecht die kühle Winterluft schon Wochen vorher nach Feuer: Im Nobelort Kampen brennt ein Reetdachhaus lichterloh. Verletzt wird zum Glück niemand, das Haus befindet sich noch im Bau. Wenig spater brennt ein zweites Haus. Benzinkanister zeugen von Brandstiftung. Ed und seine Kollegen stehen vor einem Ratsel: Will hier ein Immobilienhai seinem Konkurrenten das Handwerk legen? Handelt es sich um Protest gegen die Sylter Baupolitik? Ed erfahrt die Wohnungsnot auf der Insel am eigenen Leib, lebt immer noch mit seiner Ex-Frau und den beiden Kindern in einem Haus. Und inzwischen auch mit ihrem neuen Freund. Aber ist Ed überhaupt bereit für ein neues Leben? Mit seiner Vorges etzten Elsa vielleicht, in die er heimlich verliebt ist? Als bei einem dritten Brand ein Mann stirbt, andert das alles - auch für Ed personlich.
Leseprobe:
Das Einzige, was die nachweihnachtliche Stille noch storen kann, sind die Winterstürme. Meterhoch türmt sich die Gischt auf und wird vom Wind über den Sand gepeitscht. Sturm drückt das Wasser hoch und hoher und knabbert hungrig am Strand. Jahr für Jahr wird deshalb neuer Sand aufgespült. Eine Sisyphusarbeit. In diesem Jahr ließen die Winterstürme auf sich warten. Stattdessen schob der Golfstrom treulich sein warmeres Wasser aus den tropischen Regionen des Atlantiks in Richtung Nordsee. So blieben die Temperaturen auch Anfang Januar noch mild und lagen deutlich über dem Gefrierpunkt. Mittags stand die Sonne zwar noch immer tief über dem Horizont. Aber an einem geschützten Platz tauschte sie bereits etwas Frühling an, wahrend der kühle Wind den Himmel blitzeblau polierte. Ed Koch liebte diese Tage. Auch, weil die meisten Feriengaste abgereist waren. Manche von ihnen kannten nach ein, zwei Flaschen Schampus weder Hemmung noch Anstand. Trunken setzten sie sich in ihre übermotorisierte n Luxuskarossen. Zwei Parkplatze hinter dem trendigen Strandlokal im Süden der Insel sammelten seine Kollegen die schlangenlinienfahrenden Wintergaste auf ihrem Heimweg nach Kampen und Keitum regelmaßig ein. Doch anstatt den Kollegen dankbar dafür zu sein, dass sie aus dem Verkehr gezogen wurden und niemandem Schaden zufügen konnten, verfluchten sie die Polizisten und beschimpften sie unflatig. Unterstützt wurden sie von ihren aufgetakelten Begleiterinnen, von denen sich manche nach den ersten emporten Schritten in der kalten Winterluft über den kahlen Heckenrosen erleichterten. Weihnachten und Silvester auf Sylt waren kein Vergnügen.