![Medium Sagazeit](https://cdn1.terrashop.org/knvpics/96/36/80/96368052N.jpg)
Medium Sagazeit - Eine literatursoziologische Annäherung an das 'postklassische' Erzählen der Íslendingasaga im Spätmittelalter
Verlag | Narr |
Auflage | 2024 |
Seiten | 391 |
Format | 17,0 x 2,7 x 24,0 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 728 g |
Reihe | Beiträge zur Nordischen Philologie 73 |
ISBN-10 | 3381105213 |
ISBN-13 | 9783381105212 |
Bestell-Nr | 38110521A |
Die sogenannten ,postklassischen' Isländersagas wurden von der Sagaforschung lange vernachlässigt und als wertlose Nachahmungen abgewertet. Die Studie entlarvt dies als Mythos in der Wissenschaft und zeigt auf, dass diese in der isländischen Allgemeinheit stets sehr populären Texte vielmehr als spätmittelalterliche Weiterentwicklung des kulturellen Gedächtnisses zu verstehen sind. Zahlreiche Beispiele demonstrieren, wie sie die isländischen Ursprünge medial inszenieren und damit vergegenwärtigen sowie zugleich aktualisieren, um bedeutende identitätsstiftende Erinnerungen zu bewahren.
Die spätmittelalterlichen sog. ,postklassischen' Íslendingasögur wurden von der Forschung lange vernachlässigt und als wertlose Nachahmungen abgewertet. Die vorliegende Studie, die an die kulturwissenschaftlich ausgerichtete Sagaforschung anknüpft, entlarvt dies als Mythos in der Wissenschaft. Sie zeigt auf, dass diese Erzählungen in der isländischen Allgemeinheit stets sehr populär waren, wie die klassischen Vertreter als glaubhafte Darstellungen der isländischen Sagazeit gelesen wurden und auch im kulturellen Erinnerungsprozess nicht minder bedeutsam sind. Im Spätmittelalter ist das kulturelle Erinnern jedoch unweit mehr von der sich zunehmend verbreitenden Schrift geprägt. Die Sagazeit ist mit der Gattung Íslendingasaga als isländische Ursprungszeit etabliert und wird von ,postklassischen' Íslendingasögur medial inszeniert, um so bedeutende identitätsstiftende Erinnerungen der Isländer zu vergegenwärtigen. Zahlreiche Textbeispiele aus Bárdar saga Snaefellsáss, Grettis saga, Kró ka-Refs saga, Viglundar saga und weiteren Sagas veranschaulichen die Entwicklung der Sagazeit zum Medium sowie dessen Funktionsweise.
Inhaltsverzeichnis:
VorwortVorbemerkungen1 Einleitung1.1 Die Íslendingasögur - bedeutungsvolle Vergangenheit 1.2 Die ,postklassische' Íslendingasaga: Forschungsstand 1.3 Überlieferung, Datierung und Klassifizierung 1.4 Die spätmittelalterlichen Íslendingasögur im oral-written continuum 1.5 Die Íslendingasögur als kulturelle Texte 1.6 Zielsetzung und MethodikTeil I: Íslendingasögur und kulturelles Gedächtnis2 Theoretische Grundlagen2.1 Die Íslendingasaga als kulturelle Textgattung 2.2 Die Íslendingasögur im Kontext der Sagaliteratur 2.3 Die Wahrheit der Íslendingasögur 2.4 Die isländische Ursprungszeit im Wandel3 Rezeptions- und Forschungsgeschichte: Die Íslendingasögur im Wandel der Jahrhunderte3.1 Die spätmittelalterliche Gedächtniszeit3.2 Die Frühneuzeit: Aufleben der Erinnerung an die Sagazeit und neues Selbstverständnis3.3 Die späte Frühneuzeit: Die Íslendingasögur zwischen Tradition und Neubewertung3.4 Die Íslendingasögur in der Moderne: Zwei Wege der Rezeption3.5 Zusammenfassung und Implikation der SystemtheorieTeil II: Íslendingasögur und Systemtheorie4 Theoretischer Hintergrund4.1 Einführende Zusammenfassung zentraler Elemente der Systemtheorie 4.2 Von Aufzeichnung zu Kommunikation: Schrift im mittelalterlichen Island 4.3 Die Medialität der Sagazeit4.4 Bedingungen der Medialität5 Textanalysen: Mediale Vergegenwärtigung in den spätmittelalterlichen Íslendingasögur5.1 Identifikation und Abgrenzung durch Personifikation 5.2 System und Umwelt 5.3 Textlandschaften6 Resümee und AusblickAbstract & KeywordsLiteraturverzeichnisNamens- und Werkregister