Christliches Framing einer römischen Welt
Verlag | Aschendorff Verlag |
Auflage | 2024 |
Seiten | 392 |
Format | 17,8 x 3,1 x 24,3 cm |
Gewicht | 854 g |
Reihe | Jahrbuch für Antike und Christentum. Ergänzungsbände. Kleine Reihe 19 |
ISBN-10 | 340210931X |
ISBN-13 | 9783402109311 |
Bestell-Nr | 40210931A |
Bis heute ist Kaiser Konstantins Motivation, das Christentum zu fördern, unklar. Immer wieder wird diskutiert, ob es im Umfeld des Kaisers Christen gab, die Einfluss auf ihn genommen und so seine Hinwendung zum Christentum vorbereitet haben könnten. Dabei wird oftmals auch der christliche Schriftsteller Laktanz (ca. 250-325) angeführt.Ausgehend davon bietet die vorliegende Studie eine systematische Analyse seines gesamten literarischen uvres. Sie verwendet dabei neben den klassischen literatur- bzw. sprachwissenschaftlichen und historischen Methoden den ursprünglich aus der Sozialwissenschaft stammenden 'Framing-Ansatz'. Er umfasst die bewusste Auswahl bestimmter Worte, Begriffe oder Perspektiven, um eine bestimmte Sichtweise zu fördern oder zu verstärken. Dadurch gewinnt die literarische Strategie des Laktanz an Kontur: Durch bewusstes paganes Framing christlicher Inhalte nimmt Laktanz Einfluss auf die Meinungsbildung und Reaktionen des (Leser-)Publikums.Die Studie würdigt Lakta nz als Bindeglied zwischen der ausgehenden Antike und der beginnenden Spätantike: Er durchbricht die Mauern zwischen paganen Bildungstraditionen und christlicher Abwehrhaltung im lateinsprachigen Westen und forciert somit einen politischen Diskurs bzw. Kampf um die Deutungshoheit am kaiserlichen Hof, der möglicherweise in Konstantins religionspolitischen Schreiben sowie der 'Rede an die Versammlung der Heiligen' Spuren hinterlassen hat.