Seine Gespräche sind legendär. André Müller, der 2011 verstorbene Journalist, beherrschte die Kunst des Interviews wie kaum ein anderer. Viele große Namen der Geisteswelt standen ihm Rede und Antwort. Ernst Jünger, einer der wichtigsten, aber auch kontroversesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, trifft mit Müller zu drei großen Gesprächen zusammen: am Vorabend des Mauerfalls, am Tag nach dem Beginn der Währungsunion zwischen BRD und DDR und an einem Wintertag 1993. André Müller ist kein zaghafter Interviewer, sondern ein oft messerscharf argumentierender Gesprächspartner. Zwischen ihm und Ernst Jünger entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft. Der Schriftsteller gewährt ungewohnt freie Einblicke in sein Denken und seine Erfahrungen. Im unbefangenen Gespräch überblickt er das große Scheitern und die kleinen, heiteren Augenblicke des 20. Jahrhunderts. Hitler und Augstein, Aids und Erlösung, Selbstmord und Verzweiflung, Heldentum in der modernen Welt, Heiner Müller und die Li ebe - und immer wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens. Die jetzt erstmals veröffentlichten Gespräche überraschen, denn sie offenbaren auch vieles über den Menschen Ernst Jünger. Ergänzt durch Briefe, Fotos und Tagebuchaufzeichnungen sind sie ein einzigartiges hochspannendes Dokument für die Jünger-Fangemeinde und für Freunde des packenden Interviews.
Dr. Christophe Fricker ist Autor, Akademiker und Unternehmer. Er schreibt über die Rolle von Freundschaft und Wissen in der Welt von heute. Ihn interessieren besonders die Möglichkeiten freundschaftlichen Handelns und die Grenzen des Wissens. Christophe Fricker ist Inhaber des Leipziger Wissensdienstleisters NIMIRUM und Sprecher der Stefan-George-Forschungsgruppe am Hanse-Wissenschaftskolleg. Er ist darüber hinaus als Dozent an der University of Bristol, an der Deutschen Schülerakademie und im Rahmen des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen tätig. Fricker wurde 1978 in Wiesbaden geboren, studierte Politik, Germanistik und Musikwissenschaft in Freiburg, Singapur und Halifax und promovierte über Stefan George am St John's College, Oxford. Danach arbeitete er als Post-doctoral Lecturing Fellow sowie bis zum Sommer 2010 als Geschäftsführender Direktor des deutschen Sprachprogramms an der Duke University. Im Herbst 2011 war Fricker Craig-Kade Writer-in-Residence am Department of Ger manic, Russian, and East European Languages and Literatures in Rutgers sowie im Sommer 2012 Gast des Rektors am Hanse-Wissenschaftskolleg. 2012 bis 2014 führte er an der University of Bristol ein Marie-Curie-Forschungsprojekt zu Ernst Jünger durch. Sein jüngstes Buch ist Stefan George: Gedichte für Dich, eine Einführung in das Werk eines anregenden Dichters (Platz 2 auf der NDR/SZ-Sachbuchbestenliste im November 2011). Frickers Gedichtband Das schöne Auge des Betrachters erschien 2008 bei J. Frank in Berlin und wurde mit dem Hermann Hesse Förderpreis 2009 ausgezeichnet. Larkin Terminal Â- Von fremden Ländern und Menschen mit zwölf Reise-Stories erschien im Oktober 2009 bei Plöttner in Leipzig. Für seine Reise-Essays erhielt Christophe Fricker einen Merkur-Essaypreis 2007. Christophe Fricker ist Herausgeber des Briefwechsels Friedrich Gundolf - Friedrich Wolters (Weimar: Böhlau 2009), Mitherausgeber (mit Bruno Pieger) eines Sonderbandes der Zeitschrift Castrum Peregrini zu Werk und Wirkung Friedrich Hölderlins und Mitherausgeber (mit Jane V. Curran) einer kommentierten und durch fünf Essays flankierten Neuübersetzung von Schillers Essay Über Anmut und Würde. Fricker war Förderpreisträger im Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen (1995), Izaak Walton Killam Pre-doctoral Scholar der Dalhousie University (2002-2003), Lamb & Flag Scholar der University of Oxford (2003-2006), Präsident der Oxford University German Society (2004-2006), Redakteur der Zeitschriften Zeichen & Wunder (1996-2001), Castrum Peregrini (2000-2006) und The German Quarterly (2006-2009) und Translator-in-residence der Jungen Oper Rhein-Main (2004-2005). Für die Zeitschriften PMLA, German Quarterly und Seminar arbeitete er als Peer reviewer.
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