Gelehrte Geistlichkeit - geistliche Gelehrte - Beiträge zur Geschichte des Bürgertums in der Frühneuzeit
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2012 |
Seiten | 209 |
Format | 15,9 x 23,2 x 1,1 cm |
Gewicht | 292 g |
Reihe | Historische Forschungen 97 |
ISBN-10 | 3428132904 |
ISBN-13 | 9783428132904 |
Bestell-Nr | 42813290A |
An die Amtsträger aller monotheistischen Religionen werden vergleichbar hohe Ansprüche gestellt, wenn es um die Vorbildlichkeit ihres Lebenswandels und um ihre Bildung geht; das gilt für die Frühe Neuzeit nicht anders als für das 20./21. Jahrhundert. Im Blick auf die theologische Charakterisierung und die soziale Zuordnung der Amtsträger existieren allerdings erhebliche Unterschiede; für zwei der großen Religionen im frühneuzeitlichen Europa - Judentum und Christentum, mit dessen drei konfessionellen Varianten - lohnt der Vergleich aus historischer Perspektive dennoch. Denn es geht auch um die wechselseitigen Prägungen, die die Amtsträger als soziale Gruppen genommen haben. Die hier versammelten Beiträge nehmen die Forschungsfragen anhand von Fallstudien auf und eröffnen Neuland.
Klappentext:
Geistliche Amtsträger aller monotheistischen Religionen sind Teil der sozialen Welt, innerhalb derer sie aufgrund vorbildlichen Lebenswandels und gelehrter theologischer Bildung wirken sollen. Aber jede Religion - und innerhalb des Christentums auch jede der drei seit 1648 reichsrechtlich anerkannten Konfessionen - gibt dem geistlichen Amt einen je unterschiedlichen theologischen Stellenwert und Charakter. Lassen sich angesichts dieser großen Unterschiede überhaupt Vergleiche ziehen zwischen den sozialen Gruppen der gelehrten Theologen? Die Autoren der hier versammelten Beiträge haben in intensiver Kooperation zunächst versucht, Kriterien des Vergleichs zu identifizieren. Die Fallstudien, die aus allen Regionen Europas stammen, zeigen gerade deshalb sehr wohl vergleichbare Grundmuster. Es ist in der Kooperation von zumeist jüngeren Historikern, Kunst-, Kirchen- und Theologiehistorikern gelungen, die Gesamtheit des frühneuzeitlichen Europa als eine Einheit zwischen den erst im 19. Jahrhundert in Ost und West getrennten Teilen zu charakterisieren. Die damit angestoßenen Forschungsperspektiven werden in weiteren Publikationen der Gruppe thematisch differenzierend, aber stets zugespitzt auf die Verzahnung von Religion und Politik, von Religion und Gesellschaft diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis:
Luise Schorn-Schütte
Einleitung
Wojciech Kriegseisen
Kalvinismus in Polen: gelehrter Adel und gelehrte Theologen? Forschungsfragen
Tomasz Wislicz
Shepherds of the Catholic Flock: Polish Parochial Clergy, Popular Religion, and the Reception of the Council of Trent
Maciej Ptaszynski
Orthodoxie aus der Provinz und Buchgelehrsamkeit. Theologisches Selbstverständnis der evangelischen Kirche in Pommern (16./17. Jahrhundert)
Maria Ciesla
Geistige Führer oder Angestellte? - Die jüdischen Rabbiner im Alten Polen
S. Amanda Eurich
Between Two Worlds: Literary, Learning, Culture and the Calvinist Clergy of Béarn
Andreas Wendland
Städtische Geistlichkeit und reformierte Traditionsbildung. Zur konfessionspolitischen Verortung von Basels »Dienern am Wort« im 16./17. Jahrhundert
Patrizio Foresta
Gelehrte Seelsorger: Jesuiten und ihr Selbstverständnis
Grazyna Jurkowlaniec
Cracovia altera Roma. Medieval Images, Medie val Saints, and the Shaping of Urban Piety in Cracow of the Seventeenth Century
Beate Bugenhagen
Gelehrte Musiker? - Kantoren und Organisten im frühneuzeitlichen Stralsund
Verzeichnis der Beiträger
Personenregister
Ortsregister