Missbräuchliches Verhalten auf digitalen Märkten. - Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2022 |
Seiten | 367 |
Format | 15,8 x 2,0 x 23,2 cm |
Gewicht | 554 g |
Reihe | Schriften zum Wirtschaftsrecht 337 |
ISBN-10 | 3428185919 |
ISBN-13 | 9783428185917 |
Bestell-Nr | 42818591A |
Das vom Verständnis bilateraler Geschäftsbeziehungen geprägte Kartellrecht sieht sich durch digitale Märkte prägende ökonomische Charakteristika mit diversen Herausforderungen konfrontiert. Die Arbeit untersucht, ob die Missbrauchsvorschriften des deutschen und europäischen Kartellrechts damit umzugehen in der Lage sind und wie sich wettbewerblich bedenkliche Praktiken ausbeuterischer und behindernder Natur auf digitalen Märkten in die kasuistisch geprägte Fallgruppensystematik einfügen lassen.
Digitale Geschäftsmodelle sind in jüngerer Vergangenheit zunehmend in das Blickfeld kartellrechtlicher Kontrolle gerückt. Hierbei hat sich offenbart, dass sich das vom Verständnis bilateraler Geschäftsbeziehungen geprägte Kartellrecht mit diversen Herausforderungen konfrontiert sieht. Der klassischen Differenzierung zwischen Ausbeutungs- und Behinderungsmissbrauch folgend untersucht der Autor, ob die Missbrauchsvorschriften des deutschen und europäischen Kartellrechts sowohl mit den ökonomischen Erkenntnissen zu mehrseitigen Märkten als auch mit den Charakteristika, die digitale Märkte im Allgemeinen prägen, umzugehen in der Lage sind. Analysiert wird auch, wie sich wettbewerblich bedenkliche Verhaltensweisen auf digitalen Märkten in die kasuistisch geprägte Fallgruppensystematik einfügen lassen. Ein besonderer Fokus wird dabei auf den Konditionen-, Kopplungs- und Geschäftsverweigerungsmissbrauch gelegt; gesonderte Beachtung erfährt zudem das auf digitalen Märkten präsente Problem des Leveragings.
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung
1. Grundlagen
A. Ökonomische Rahmenbedingungen: Strukturelles Umfeld - Ökonomischer Hintergrund - Wettbewerbliches Umfeld - Relevante digitale Branchen im Überblick
B. Feststellung von Marktmacht: Marktabgrenzung als Ausgangspunkt - Kriterien zur Feststellung von Marktmacht
2. Missbräuchliches Verhalten
A. Konzeptionelle Grundlagen des Marktmachtmissbrauchs: Der Missbrauchsbegriff - Wettbewerbliche Auswirkungen - Rechtfertigungsmöglichkeiten - Kausalitätsanforderungen
B. Fallgruppen missbräuchlichen Verhaltens: Ausbeutungsmissbrauch - Behinderungsmissbrauch - Missbrauchsprobleme unterhalb der Marktbeherrschungsebene - Vorschläge/Initiativen zum (präventiven) Umgang mit marktbeherrschenden Unternehmen auf digitalen Märkten
C. Schlussfazit
Literatur- und Stichwortverzeichnis
»Abusive Conduct on Digital Markets«: In the recent past, digital business models have increasingly become the focus of antitrust control. This has revealed that antitrust law, which is influenced by the understanding of bilateral business relationships, is confronted with various challenges. Following the classical differentiation between exploitative and exclusionary conduct, the author examines whether the provisions on abuse under German and European antitrust law are capable of dealing with the economic findings on multi-sided markets as well as with the features that characterize digital markets in general, and how conduct on digital markets that raises competition concerns can be integrated into the casuistic classification of conduct. A special focus is placed on the misuse of conditions, tying and refusal to deal; special attention is also paid to the problem of leveraging prevalent on digital markets.