Thomas Nipperdey. Positivität und Christentum in Hegels Jugendschriften
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2024 |
Seiten | 201 |
Format | 15,6 x 1,0 x 23,5 cm |
Gewicht | 315 g |
Reihe | Begriff und Konkretion 14 |
ISBN-10 | 3428193113 |
ISBN-13 | 9783428193110 |
Bestell-Nr | 42819311A |
Die erstmals veröffentlichte Dissertation von Thomas Nipperdey von 1953 zeigt deutlich die philosophische Fundierung seines bedeutenden Geschichtswerkes. Die Beschäftigung mit dem idealistisch-religiösen Denken von Hegel und Kierkegaard öffnet den Blick des Historikers auf ein dialektisches Verhältnis äußerer Umstände und subjektiven Gestaltungswillens, das sich in der Geschichte von Staaten realisiert und immer wieder Möglichkeiten sich frei entwickelnder Verfasstheiten bietet.
Die hier erstmals veröffentlichte Dissertation von Thomas Nipperdey aus dem Jahre 1953 dokumentiert den zunächst philosophischen Arbeitsschwerpunkt des späteren bedeutenden Historikers. In seiner bei Bruno Liebrucks (1911-1986) entstandenen Arbeit zu Hegels Jugendschriften analysiert der junge Nipperdey die verschiedenen Stadien der frühen Hegelschen Kritik der Positivität im Sittlichen wie im Religiösen und rekonstruiert anhand von zentralen Begriffen - Sein, Leben, Versöhnung, Liebe, Sittlichkeit - Hegels frühe Idee(n) hinsichtlich der Konstitution einer nichtpositiven Welt. Dabei wird die Hegelsche Konzeption zugleich mit der Gegenposition Kierkegaards, der sich Nipperdey weitgehend anschließt, kontrastiert. Die Arbeit gewährt sowohl differenzierten Einblick in das philosophische (Spannungs-)Verhältnis zwischen Hegel und Kierkegaard als auch in die Entstehung des Nipperdeyschen Konzepts von Geschichte. Der Ausgabe beigegeben ist ein ausführlicher Kommentar, der Nipperdeys Ansat z systematisch in einen größeren Kontext stellt.
Inhaltsverzeichnis:
VorbemerkungenEinleitung Das Verhältnis von Theorie und PraxisErster Teil Kritik der Positivität: Die menschliche Welt in ihrer Unwahrheit als Herrschaft - Der gewonnene Maßstab für die menschliche Welt in ihrer Wahrheit: Autonomie und VerbundenheitZweiter Teil Die Begründung der nichtpositiven Welt: Sein als Einheit und Ganzheit des Lebens: Einheit als Identität - Einheit als Einheit des Ganzen - Leben als Seinsbegriff: Textinterpretationen - Unendlichkeit als leitende Kategorie der Auslegung des Seins als LebenDritter TeilDas wahre Leben des Menschen in der Welt: Versöhnung als Weg zur Wahrheit - Religion als konkrete Gestalt der Wahrheit - Die Wahrheit des Miteinanderlebens als Liebe - Der Staat als Vollendung der Sittlichkeit; das Verhältnis zur GeschichteSchluß Die Gegenposition KierkegaardsBibliographieQuellen - Benutzte Literatur - Weitere LiteraturAnhang Editorischer Bericht - Kommentar und Einführung in die Thematik: Der Streit über die Positivität des Christentums. Nippe rdey zwischen Hegel und KierkegaardSachregisterPersonenregister
»Positivity and Christianity in Hegel's Youth Writings«: This first printing of the dissertation from 1953 shows clearly the philosophical background of Nipperdey's important historical work. His studies of idealistic-religious thinking of Hegel and Kierkegaard opens the view of the historian on the dialectical relationship of external circumstances and subjective creative power that comes to reality in the history of states und offers chances of more liberal constitutions.