Automatisierte Fahrzeuge und strafrechtliche Produkthaftung - Zugleich ein Beitrag zum unregulierten erlaubten Risiko. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2025 |
Seiten | 284 |
Format | 17,4 x 1,5 x 23,2 cm |
Gewicht | 430 g |
Reihe | Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge 329 |
ISBN-10 | 3428194012 |
ISBN-13 | 9783428194018 |
Bestell-Nr | 42819401A |
Die Arbeit behandelt die Frage, unter welchen Voraussetzungen der Unfall eines selbständig fahrenden Autos dem Hersteller zuzurechnen ist. Zur Bestimmung von Produktfehlern ohne normative Anknüpfungspunkte wird das erlaubte Risiko untersucht und systematisiert. Es wird zudem behandelt, wie sich die Black-Box-Eigenschaft der Fahrzeug-KI auf den Pflichtwidrigkeitszusammenhang und auf mögliche strafrechtliche Updatepflichten auswirkt.
Die Arbeit untersucht, unter welchen Voraussetzungen der Unfall eines selbständig fahrenden Autos (Automatisierungsstufen 3 bis 5) dem Hersteller zuzurechnen ist. Den Anknüpfungspunkt stellt dabei die in den Fahrzeugen verbaute Künstliche Intelligenz dar, die die Umgebung wahrnimmt und das Fahrzeug steuert. Da gesetzliche und technische Sorgfaltsnormen hier kaum regulieren, wird in unregulierten Bereichen das hochumstrittene erlaubte Risiko als Rechtsinstitut untersucht, um so anhand einer gestuften Risiko- und Nutzenanalyse konkrete Produktfehler herauszuarbeiten. Die Black-Box-Eigenschaft der Fahrzeug-KI hat dagegen zur Folge, dass die Feststellung des Pflichtwidrigkeitszusammenhangs kaum gelingen kann. Die Arbeit beschäftigt sich zudem mit Herstellerpflichten nach Inverkehrgabe und kommt insoweit zu dem Ergebnis, dass sich u.U. strafrechtliche Updatepflichten für Hersteller ergeben können.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung2. GrundlagenBegriffliche Grundlagen - Zulassungsrecht - Technische Grundlagen - Dogmatik der strafrechtlichen Produkthaftung3. Strafrechtliche Produkthaftung bei automatisierten FahrzeugenSorgfaltswidrigkeit - Vergleichbarkeit von zivilrechtlicher und strafrechtlicher Sorgfaltswidrigkeit - (Objektive) Vorhersehbarkeit - Vertrauensgrundsatz - Pflichtwidrigkeitszusammenhang - Pflichten nach Inverkehrgabe - Haftungssubjekt - Fazit zur strafrechtlichen Produkthaftung4. AusblickFahrlässigkeitsdelikte - Gefährdungsdelikt und objektive Bedingung der Strafbarkeit - Roboterstrafrecht - Verbandsstrafbarkeit - Zivilrechtliche Gefährdungshaftung
»Automated Vehicles and Criminal Product Liability. A Contribution to the Unregulated Permitted Risk«: This thesis examines the conditions under which an accident involving an autonomous vehicle can be attributed to the manufacturer. In order to determine product defects without normative connecting factors, the permissible risk is examined and systematized. In addition, it is discussed how the black box property of the vehicle's AI affects the context of breach of duty and possible criminal update obligations.