Die rechtliche Konstruktion des Geldes - Über das historisch-rechtsinstitutionelle Verhältnis zwischen Geld, Fiskus und Notenbank. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2025 |
Seiten | 269 |
Format | 15,8 x 1,4 x 23,5 cm |
Gewicht | 405 g |
Reihe | Tübinger Schriften zum Staats- und Verwaltungsrecht 113 |
ISBN-10 | 3428194233 |
ISBN-13 | 9783428194230 |
Bestell-Nr | 42819423A |
Fabian Heide analysiert die historisch-rechtsinstitutionellen Entstehungs- und Wirkzusammenhänge des Geldes in der deutschen Geschichte und skizziert in einer multidisziplinären Tour d'horizon die Entwicklungspfade vom Frühmittelalter bis heute. Geld erweist sich als ein primär fiskalisches Instrument, das erst im weiteren Verlauf »vermarktlicht« wurde. Dem Recht kommt dabei die zentrale Rolle als Steuerungs- und Institutionalisierungsmodus zu. Geld ist, so die These, rechtlich konstruiert.
Geld gilt gemeinhin als marktwirtschaftliche Institution, entstanden in einer Zeit der Tauschwirtschaft, als sich Händler zur Ablösung des bilateralen Gütertauschs auf ein universelles Tauschmittel einigten. Staat und Recht spielen hingegen in der Geschichte erst eine Rolle, als der Staat das Geldwesen zu fiskalischen Zwecken an sich riss. Doch entspricht dieses Narrativ wirklich den historischen Tatsachen?
Fabian Heide analysiert die historisch-rechtsinstitutionellen Entstehungs- und Wirkzusammenhänge des Geldes und skizziert in einer multidisziplinären Tour d'Horizon die Entwicklungspfade vom Frühmittelalter bis in die deutsche Gegenwart. Geld erweist sich als ein primär fiskalisches Instrument politischer Autoritäten, ehe es erst im weiteren Verlauf institutionell und ideengeschichtlich »vermarktlicht« wurde. Dem Recht kommt dabei die zentrale Rolle als Steuerungs- und Institutionalisierungsmodus zu. Geld ist, so die Kernthese, rechtlich konstruiert.
Inhaltsverzeichnis:
EinleitungGeld in der deutschen Rechtswissenschaft - Theoretisch-konzeptioneller Analyserahmen - Aufbau und Limitationen der ArbeitA. Die rechtliche Konstituierung von Geld und MarktMünzgeld als Fiskalprojekt - Die rechtliche Privilegierung von Münzen »aus reinem Silber und vollen Gewichts« - Geld, Markt und königliche VerleihungenB. Geld, Schuld und die Verrechtlichung politischer HerrschaftDer Kampf um die Geldschöpfungshoheit - Teil 1 - Geld wird zu Silber - Die Kommodifizierung des Geldes in der mittelalterlichen Rechtslehre - Geld, Kredit und die Macht des RechtsC. Die Neuerfindung des Geldes: Notenbank, Banknoten und die Verhinderung des ParlamentarismusAlles beim Alten - Notenbank als Fiskalprojekt - Ein neues Geld für Staatsschulden - Der Kampf um die Geldschöpfungshoheit - Teil 2 - Die institutionelle Entkoppelung von Geldschöpfung und Fiskus - Der Kampf um die Geldschöpfungshoheit - Teil 3 - Die Ära des modernen Geldsystems bricht an - Die Vermarktlichung des modernen Ge ldes in der RechtswissenschaftD. Epilog: Private Geldschöpfung, Demokratieprinzip und der EuroNotenbank, Kapitalismus und das Gemeinwohl - Der Kampf um die Geldschöpfungshoheit --Teil 4 -Geldwertstabilität, Demokratie und juridische Pfadabhängigkeiten - Geld und Notenbank - ohne Fiskus
»The Legal Construction of Money. On the Historical-Legal-Institutional Relationship between Money, the Treasury, and the Central Bank«: Fabian Heide analyzes the historical legal-institutional conditions of the origin and effects of money in German history and outlines the evolutionary path from the early Middle Ages to the present in a multidisciplinary tour d'horizon. Money proves to be a fiscal instrument of authorities before it was commodified as a medium of exchange in later stages. Along this journey, law plays the central role as a mode of governance and institutionalization. Money, after all, is legally constructed.