Die lang erwartete Neuübersetzung von Gustave Flauberts epochalem, ungeheuer modernen Roman
Gesellschaftsgeschichte und Liebesgeschichte, vielfältig, böse, melancholisch. Die "Éducation sentimentale" wurde nach "Madame Bovary" Flauberts zweites Meisterwerk: Frédéric Moreau ist achtzehn, und es wird ernst. Auf einem Seine-Dampfer verliebt er sich sofort und lebenslänglich. Doch Madame Arnoux ist verheiratet! Der Held tröstet sich mit Rosanette und stolpert in die 48er Revolution, die eine ganze Gesellschaft aus der Bahn wirft. Flaubert folgt ihm zu den verwirrenden Frauen und den langweiligen Männern, bis hin zu dem berühmten, illusionslosen Schluss: Ja, wenn das Männlichkeit sein soll ... In der Neuübersetzung von Elisabeth Edl ist Flauberts epochaler Roman noch einmal ganz anders zu entdecken.
Gustave Flaubert wurde am 12. Dezember 1821 in Rouen (Normandie) geboren und starb 1880 im Alter von 59 Jahren in Croisset. Schon seit seiner Jugend schrieb er Erzählungen und Romane. Aufgrund seiner hohen Ansprüche an sich selbst veröffentlichte er jedoch keines seiner Manuskripte. Sein erstes publiziertes Werk wurde der Roman Madame Bovary, der 1856 im Feuilleton der Revue de Paris erschien und der ihm einen Prozess wegen Verstoßes gegen die Sitten eintrug. Sein schönstes Buch ist für viele seiner Verehrer Drei Geschichten, zugleich sein letztes vollendetes Werk. Zunächst unverstanden, aber noch einflussreicher auf die Entwicklung der europäischen Literatur war der große Roman "L'Éducation sentimentale. Histoire d'un jeune homme" (1869), der als Lehrjahre der Männlichkeit (Geschichte einer Jugend. Roman, 2020) in der Neuübersetzung von Elisabeth Edl erschien. Gustave Flaubert ist einer der besten Stilisten der französischen Literatur und ein Klassiker des Romans; zusammen mit St endhal und Balzac bildet er das Dreigestirn der großen Erzähler Frankreichs. Bei Hanser erschien zuletzt die Neuübersetzung Memoiren eines Irren (Roman, 2021). Elisabeth Edl, 1956 geboren, lehrte als Germanistin und Romanistin an der Universität Poitiers und arbeitet heute als Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin in München. Sie wurde u. a. mit dem Celan-Preis, Petrarca-Preis, Voß-Preis, dem Österreichischen Staatspreis, dem Romain Rolland-Preis und dem Prix lémanique de la traduction ausgezeichnet. Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres der Republik Frankreich.
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