Verlag | Hanser |
Auflage | 2022 |
Seiten | 128 |
Format | 13,5 x 1,6 x 20,8 cm |
Gewicht | 228 g |
ISBN-10 | 3446272747 |
ISBN-13 | 9783446272743 |
Bestell-Nr | 44627274A |
"Abbas Khider schreibt mit einer einzigartigen Mischung aus Gedankentiefe, genauer Beobachtung und Leichtigkeit." ARD ttt
Said Al-Wahid hat seinen Reisepass überall dabei, auch wenn er in Berlin-Neukölln nur in den Supermarkt geht. Als er eines Tages die Nachricht erhält, seine Mutter liege im Sterben, reist er zum ersten Mal seit Jahren in das Land seiner Herkunft. Je näher er seiner in Bagdad verbliebenen Familie kommt, desto tiefer gehen die Erinnerungen zurück, an die Jahre des Ankommens in Deutschland, an die monatelange Flucht und schließlich an die Kindheit im Irak. Welche Erinnerungen fehlen, welche sind erfunden und welche verfälscht? Said weiß es nicht. Es ist seine Rettung bis heute. Eine Lebensgeschichte von enormer Wucht. In diesem bewegenden und poetischen Roman liegt der Klang eines ganzen Lebens.
Rezension:
"Intensiv und gut, wie sowieso alles, was Khider schreibt." Ronya Othmann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 10.07.22
"So viele der kurzen Erinnerungen ließen sich zu ganzen Novellen ausbauen, rauben einem den Atem. Und dennoch ist der Roman erstaunlich eingängig und lesbar. Das mehrschichtige Ineinander spiegelt das Hauptthema auch formal wider: wie lückenhaft, erfunden, heilend, verletzend, verdrängt Erinnerungen sein mögen." Pascal Fischer, SWR2 lesenswert, 13.03.22
"Khiders Erzählton macht ihn tatsächlich zu etwas Besonderem in der deutschen Literatur: Nicht klagend, sondern kraftvoll, nicht deprimiert, sondern schnörkellos, sarkastisch, selbstbewusst. Das schmale Buch wirkt auch deshalb so nachhaltig, weil es im Leser weiterarbeitet." Irmtraud Gutschke, Der Freitag, 10.03.22
"Das ist die große Kunst von Khider, 'Der Erinnerungsfälscher' spielt nicht nur mit Wahrheit und Erzählung, Dichtung und Realität, sondern ebenso geschickt mit Erwartungen des L esenden." Thomas Winkler, Die Tageszeitung, 01.03.22
"Ein Roman, der die Kraft der Literatur feiert." Cornelia Geißler, Frankfurter Rundschau, 02.02.22
"Abbas Khider gelingt in diesem schmalen Buch das Kunststück, spürbar werden zu lassen, wie tief Krieg, Folter und Verlust einen Menschen prägen und wie absurd und lustig das Leben trotz allem oder gerade deshalb sein kann ... Ein wunderbar intensiver und auf vielen Ebenen ergreifender und trotz oder wegen all dem Schmerz, der sich wie ein Grundton durch den Text zieht, ein zutiefst lebensbejahender und tröstlicher Roman." Andrea Gerk, WDR3 Lesestoff, 12.01.2022
"Mit seinem neuen Roman beweist Abbas Khider wieder einmal, dass er einer der besten deutschen Schriftsteller ist. ... Er schreibt klar und knapp und wechselt immer wieder in niemals süße, mitreißende und starke Poesie ... ein Universalist mit angsteinflößendem Talent." Anna Prizkau, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 30.01.22
"Wo andere Sc hriftsteller mit dem Kunstgriff eines unzuverlässigen Erzählers arbeiten, um dessen Bericht in Distanz zu rücken, stellt Abbas Khider mit seinem Said Al-Wahid distanziert eine Figur der Selbstzweifel vor. Die Puzzleteile ihrer Erinnerung kommen dem Leser dennoch eindrucksvoll nahe." Fridtjof Küchemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.01.22
"Ein schmales Buch und ein großer Schritt in einem Werk, das sich aus den Krakenarmen der Erinnerung befreit, um andere Geschichten zu erfinden." Meike Feßmann, Deutschlandfunk Kultur, 27.01.22
"Ein ernster und zugleich gewitzter Roman, schlicht in der Form, tief in der Wirkung. Ein berückendes Stück deutsche Gegenwartsliteratur aus ungewöhnlicher Perspektive." Carsten Hueck, Deutschlandfunk Büchermarkt, 24.01.22
"Abbas Khider schreibt mit einer einzigartigen Mischung aus Gedankentiefe, genauer Beobachtung und Leichtigkeit." ARD ttt, 23.01.22
"Der Roman enthält alles, was Khiders Bücher auszeichnet, den Wechsel von einem direkten, fast dokumentarischen Stil zu poetischen Passagen, Themen wie die Hölle des Einwanderungsrechts, Ausflüge in die irakische Geschichte und deutschen Alltagsrassismus." Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung, 23.01.2022