Das traditionell enge Kooperationsverhältnis von Staat und Kirchen bedarf der Neubestimmung: Die Gesellschaft wird säkularer, zugleich wird Religion pluraler. Angesichts von Missbrauchsskandalen und der Schlechterstellung von Frauen, Homosexuellen u.a. insbesondere in der katholischen Kirche werden Forderungen laut, der Staat müsse mehr Distanz zeigen und die Kooperation mit den Religionsgemeinschaften an strengere Voraussetzungen knüpfen. Wie auf diese Herausforderungen zu reagieren ist, wird in diesem Band diskutiert.
Isabelle Ley, Dr. iur., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Eigener Stelle (DFG) an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg, abgeordnet ans Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Nach einer Zeit beim Bundeswirtschaftsministerium sowie als Richterin beim Land Berlin arbeitet sie derzeit an einer Habilitationsschrift zum Thema Rüstungsexportregulierung im Mehrebenensystem. Tine Stein, geb. 1965, Dr. phil., Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Göttingen. Sie war als Beraterin Mitglied im Forum Macht und Gewaltenteilung des Synodalen Wegs. Georg Essen, geb. 1961, Dr. theol., Studium der Katholischen Theologie und Geschichte in Münster und Freiburg i. Br.; seit 2020 Professor für Systematische Theologie am Zentralinstitut für Katholische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Lars Castellucci wurde 1974 geboren und ist Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion, der er seit 2013 angehört. Er hat Politische Wissenschaft, Geschichte und Öffentliches Recht in Heidelberg und San Francisco studiert und wurde 2008 in Darmstadt zum Dr. phil. promoviert. Von 2001 bis 2013 war er Projektleiter für Kommunal- und Regionalentwicklung und Bürgerbeteiligung; seit April 2013 ist er Professor für Nachhaltiges Management an der Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) in Mannheim.
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