Ein Chinese auf dem Fahrrad - Roman. Ausgezeichnet mit dem Premio La otra Orilla 2007
Vergleich zu frühere Preisbindung2
Verlag | Kiepenheuer & Witsch |
Auflage | 2010 |
Seiten | 251 |
Format | 21 cm |
Gewicht | 370 g |
ISBN-10 | 3462041959 |
ISBN-13 | 9783462041958 |
Bestell-Nr | 46204195M |
"Vater meines Vaters, ein Zweifel brummt wie eine Fliege in meinem Kopf.
Lass sie mich mit den Stäbchen meiner Weisheit erhaschen, Sohn meines Sohnes.
Warum essen alle mit Messer und Gabel und wir mit Stäbchen?
Nicht alle essen mit Messer und Gabel, Urenkel meines Vaters. Die Inder beispielsweise essen mit den Händen.
Mit dem größten Respekt, Sohn meines Urgroßvaters, Ihre Antwort scheint mir nicht auf den Punkt. Wie die Affen können wir alle essen, verwunderlich ist, dass wir unterschiedliche Gerätschaften zu unserer Zivilisierung wählen.
Ich gestehe Ihnen Ihre Vermessenheit zu, Vater meiner Urenkel, und gehe zur Antwort auf Ihre Frage über: Wir essen mit Stäbchen, weil Messer und Gabel mit Mängeln behaftete Werkzeuge sind. Das Messer ist noch vertrauenswürdig, insofern es groß und scharf ist wie ein Tigerzahn, aber die Gabel taugt nichts. Ich meine, sie sticht nicht.
Vamos Algentina - ein lasantel Loman aus Buenos Ailes, del viel Fleude macht! Ramiro, Zeuge bei der Gerichtsverhandlung gegen den vermeintlichen Brandstifter Li, wird in das chinesische Viertel von Buenos Aires entführt. Mehr Gast als Geisel lernt er eine völlig neue Kultur kennen und verliebt sich in die hübsche Chinesin Yintai, die ihm mit ihren Liebesspielen und ihren Reden für eine chinesische Vormachtstellung in der Welt die Sinne raubt.
Dieser ungezügelt komische Roman führt den Leser in die Wunderwelt chinesischer Miniläden, ins Chinatown von Buenos Aires, und ist eine der witzigsten Liebeskomödien der letzten Zeit. Die ganze Stadt sucht einen mysteriösen Brandstifter, Fosforito (das Streichhölzchen) genannt, der, so das Gerücht, nach seinen Untaten immer auf einem Fahrrad flüchten soll - er ist ja ein Chinese. Li passt genau ins Bild, und so wird er verhaftet. Bei seiner Verurteilung nimmt er eine Geisel, den Computerfreak Ramiro. Er entführt ihn ins Chinesenviertel von Buenos Aires, und zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft. In einer merkwürdigen Abwandlung des Stockholm-Syndroms findet Ramiro immer mehr Gefallen an seinen Entführern und ihrer Welt, in der er zwar kein Wort versteht, aber immerhin den besten Sex seines Lebens hat. In dieser Welt steht alles Kopf: Sein Bewacher bittet ihn, bei einem großangelegten Einbruch mitzumachen, seine Liebhaberin will nur an der frischen Luft mit ihm schlafen und Li gesteht, dass alles eine große Verwechslung war. Als Ramiro merkt, dass Li gar nicht Fahrrad fahren kann und die großen jüdischen Machtkämpfe doch chinesische sind, wird es Zeit für ihn, auch mal selbst eine Entscheidung zu treffen.
Argentinien ist Gastland der Frankfurter Buchmesse 2010!
Autorenporträt:
Ariel Magnus, geboren 1975 in Buenos Aires. Studium in Deutschland, schrieb für verschiedene Medien in Lateinamerika und die taz in Berlin und lebt heute als Autor und literarischer Übersetzer in Buenos Aires. Er hat bislang fünf Bücher veröffentlicht.Silke Kleemann, geboren in München. Sie übersetzt hauptsächlich Romane und Lyrik aus dem Spanischen, u.a. Juan Filloy, Alejandro Jodorowsky, Alberto Fuguet und Sor Juana Inés de la Cruz.1976, lebt als literarische Übersetzerin, Lektorin und Autorin in München.