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Bis ans Ende der Welt

Bis ans Ende der Welt - Herausforderungen im Himalaja und Karakorum

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Produktdetails  
Verlag National Geographic Taschenbuch
Auflage 2014
Seiten 336
Format 12,0 x 18,0 x 2,1 cm
Klappenbroschur
Gewicht 396 g
Reihe National Geographic Taschenbuch 518
ISBN-10 3492405185
ISBN-13 9783492405188
Bestell-Nr 49240518A

Produktbeschreibung  

Bis ans Ende der Welt zu gehen - das bedeutet für Reinhold Messner die Grenzen der Kraft, seiner Angst, seiner Leidensfähigkeit zu erfahren: extreme Unternehmungen als Selbstzweck, als Zugang zu sich selbst. Dieser Band ist Messners persönlicher Rückblick auf seine prägendsten Gipfelerfolge; vom »Sturm am Manaslu« auf seiner klassischen Himalaja-Expedition 1972, über den Alleingang am Nanga Parbat 1978 bis zur Gasherbrum-Doppelüberschreitung 1984. Hier werden Messners einzigartige Unternehmungen und alpine Höchstleistungen auch für den Laien hautnah erlebbar.

Leseprobe:

Vorwort
In den vergangenen Jahrzehnten ist der Bergtourismus rasch über die Alpen hinaus bis in die Achttausenderregion im Himalaja gewachsen. Vor allem dank der Vorbereitungsarbeit der Sherpas und durch die Satellitenkommunikation sind heute auch die höchsten Berge der Welt einer breiten Bergsteigerschaft zugänglich. Auf dem Mount Everest werden jährlich an zwei Seiten Pisten mit Fixseilketten, Lagern, Sauerstoffdepots gebaut, die es Hundertschaften ermöglichen, mit erfahrenen Organisatoren und Führern bis zum Gipfel zu steigen. Diese Form des Bergtourismus mit markierten Wegen, abgesicherten Routen, Hütten kennen wir in den Alpen seit mehr als einem Jahrhundert. Waren es doch die alpinen Vereine, die die Alpen mit immer mehr Absicherungen vielen Bergbegeisterten erst zugänglich gemacht haben.
Im Himalaja sind es vor allem Reiseunternehmen und viele lokale Bergführer, die inzwischen Massenaufstiege auf präparierten Routen ermöglichen. In naher Zukunft werden alle 14 Achttau sender, die noch vor einem halben Jahrhundert nur einer kleinen Elite von Spitzenbergsteigern zugänglich waren, für zahlungskräftige Touristen, die auch Ausdauer und die nötige Leidensfähigkeit mitbringen, erreichbar sein. Straffe Organisation und tüchtige lokale Führer Sherpas, Hunzas, Baltí machen es möglich. Allerdings mit oft hohen Risiken. Weil die Pistenbauer lange in den Gefahrenzonen verweilen müssen, um Leitern und Brücken zu installieren, gehen sie ein ungleich höheres Risiko ein, als die Klienten, die später zügig und unter Aufsicht über die abgesicherte Piste geführt werden. Im April 2014 sind im Khumbu-Eisfall am Mount Everest 16 Sherpas unter einer Eislawine gestorben. Eine tragische Folge dieser Art von Tourismus am höchsten Berg der Welt.
Die Tatsache, dass der Alpinismus einerseits mehr und mehr Sport und andererseits Tourismus wird, bedeutet aber nicht, dass das traditionelle Bergsteigen untergehen muss. Im Gegenteil, es bleibt für eine kleine Schar von Abente urern Anreiz, sich abseits der Pistenalpinisten neue Zugänge zu den höchsten Bergen der Welt zu suchen. Die selbstständigen Bergsteiger sind in allen Perioden des Alpinismus immer wieder dorthin gegangen, wo die vielen anderen nicht sind. Vor allem, weil es schwieriger und gefährlicher ist, ins Unbekannte aufzusteigen als einer Piste bis zum Gipfel zu folgen.
Auf den großen Bergen haben auch heute noch alle Platz: die Sportler als Skyrunner, die Touristen auf präparierten Aufstiegswegen, die Extrembergsteiger auf der Suche nach ihrem ganz subjektiven Abenteuer. Es gibt weder einen guten noch einen schlechten Alpinismus, es gibt höchstens eine falsche Selbsteinschätzung oder ein krankes Selbstverständnis, wenn Tun und Beschreibung desselben auseinanderklaffen. In diesem Zusammenhang stellt sich nun die Frage, ob der Tod von Dutzenden Einheimischen zu verantworten ist, die die Voraussetzungen für Pistenaufstiege schaffen, damit Hunderte unselbstständige Bergsteiger bis zum "Gipfe l der Eitelkeit" kommen.
Ich meinerseits habe nach der Eroberungsphase (1950 bis 1964) neue Wege an diesen Achttausendergipfeln gefunden Überschreitungen, neue Routen, Alleingänge, zuletzt die Doppelüberschreitung , die mich sukzessive wachsen ließen, vor allem an Erfahrungen, die ich von den Enden der Welt zurückgebracht habe. Mein Weg war abseits der Gänsemärsche und mein Stil, der leider nur selten kopiert wird, die Reduktion: Zur Nachahmung nicht empfohlen.
Reinhold Messner, April 2014
Gipfel der Selbsterfahrung
Das Bergsteigen vor allem jenes an den höchsten Bergen der Welt ist mit den Maßstäben des Sports allein weder meßbar noch beschreibbar. Meereshöhen in Meter, Schwierigkeitsgrade und Aufstiegszeiten sagen mit zunehmender Größe der Berge immer weniger aus. In der Gipfelwand am K2 oder Nuptse bedeutet angewehter Schnee nicht nur eine erhöhte Gefahr, sondern auch eine Steigerung der Schwierigkeit. Oft ist es eine flache Mulde, die den Höhenb

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