"Der Aufschub" ist der zweite Band des Romanzyklus "Wege der Freiheit". Ihm geht der Band "Zeit der Reife" voraus. Es folgen die Bände "Der Pfahl im Fleische" und "Die letzte Chance". Thema des Romans ist das beklemmende, teils bange, teils ungeduldige Warten der verschiedensten Menschen in ganz Europa auf den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, der durch das Münchener Abkommen von 1938 zwischen Hitler und den Westmächten um ein Jahr hinausgeschoben wurde. Mit Hilfe einer vom amerikanischen Roman angeregten Simultantechnik gelingt Sartre eine atemberaubende Zeitmontage.
Geboren am 21.06.1905, wuchs er nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahre 1906 bis zur Wiederheirat seiner Mutter im Jahre 1917 bei seinen Großeltern Schweitzer in Paris auf. 1929, vor seiner Agrégation in Philosophie, lernte er seine Lebensgefährtin Simone de Beauvoir kennen, mit der er eine unkonventionelle Bindung einging, die für viele zu einem emanzipatorischen Vorbild wurde. 1931-1937 war er Gymnasiallehrer in Philosophie in Le Havre und Laon und 1937-1944 in Paris. 1933 Stipendiat des Institut Français in Berlin, wo er sich mit der Philosophie Husserls auseinandersetzte.Am 02.09.1939 wurde er eingezogen und geriet 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft, aus der er 1941 mit gefälschten Entlassungspapieren entkam. Noch 1943 wurde unter deutscher Besatzung sein erstes Theaterstück «Die Fliegen» aufgeführt; im selben Jahr erschien sein philosophisches Hauptwerk «Das Sein und das Nichts». Unmittelbar nach dem Krieg wurde Sartres Philosophie unter dem journalistischen Schlagwort «Exis Uli Aumüller übersetzt u. a. Siri Hustvedt, Jeffrey Eugenides, Jean Paul Sartre, Albert Camus und Milan Kundera. Für ihre Übersetzungen erhielt sie den Paul-Celan-Preis und den Jane-Scatcherd-Preis.
Autorenporträt schließen