Reiner Maria Rilkes Duineser Elegien gehören wie James Joyces Ulysses und T. S. Eliots The Waste Land, die sämtlich im selben Jahr 1922 vollendet wurden, zu den großen, schwer zugänglichen Werken der modernen Weltliteratur. Die Unbefangenheit jedoch, die Rilkes Lyrik in den letzten Jahren entgegengebracht wird, läßt das Verständnis wachsen für den eigenwilligen sprachlichen Duktus, die hermetische Metaphorik und Symbolik und für die oft entlegenen Bezüge dieser Elegien. Ein Essay von Peter Szondi ist dieser Ausgabe beigegeben.
Inhaltsverzeichnis:
Szondi, Peter: So leben wir und nehmen immer Abschied.
Rainer Maria Rilke wurde am 4. Dezember 1875 in Prag geboren. Nach dem Abbruch der Militärschule studierte er Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie in Prag, München und Berlin und schrieb Gedichte. Nach einer Liaison mit der verheirateten Lou Andreas-Salomé und heiratete er 1901 Clara Westhoff, die Scheidung folgte schon im folgenden Jahr. Aus Geldnot nahm Rilke Auftragsarbeiten an und reiste 1902 nach Paris, wo das Gedicht Der Panther entstand. Rilke unternahm Reisen nach Nordafrika, Ägypten und Spanien. Rilkes Tagebuchroman Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge wurde 1910 veröffentlicht. 1919 siedelte er in die Schweiz über. In den 1920er Jahren erkrankte er an Leukämie und verstarb schließlich am 29. Dezember 1926 im Sanatorium Valmont bei Montreux in der Schweiz. Rainer Maria Rilke ist einer der bedeutendsten Lyriker deutscher Sprache. Seit dem Jahr 1900 ist er Autor des Insel Verlages, sein Werk wird hier geschlossen betreut. Peter Szondi (1929-1971) war Literaturwissenschaftler, Kritiker, Übersetzer und Essayist. Von 1965 bis zu seinem Tod war er Ordinarius und Direktor des neugegründeten Seminars für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin.
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