Auf die beiden Bände mit den autobiographischen Schriften und Tagebüchern folgt nun die Kurzprosa des Dichters, mehr als 200 Aufsätze aus den Jahren 1899 bis 1961. Viele dieser Aufzeichnungen überschreiten ihre historische Bedingtheit und gewinnen oft um so mehr Gültigkeit, je stärker der zeitliche Abstand zu ihrer Entstehung zunimmt. Als konstruktiver Autor vermittelt Hesse uns nicht nur ein illusionsloses Bild von den deprimierenden Konstellationen des Lebens, sondern aktiviert zugleich Kräfte, die Misere zu überwinden.
Hermann Hesse, geboren am 2.7.1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen Indologen, starb am 9.8.1962 in Montagnola bei Lugano.
Er wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur, 1955 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Nach einer Buchhändlerlehre war er seit 1904 freier Schriftsteller, zunächst in Gaienhofen am Bodensee, später im Tessin.
Er ist einer der bekanntesten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Volker Michels, geboren 1943, trat nach dem Studium der Medizin und Psychologie 1969 als Lektor für deutsche Literatur in die Verlage Suhrkamp und Insel ein, wo er sich u. a. auch als Herausgeber für zahlreiche Autoren der Gegenwart und Vergangenheit eingesetzt hat. Insbesondere widmete er sich den Werken und Briefen von Hermann Hesse, dessen literarischen und bildnerischen Nachlass er in mehr als hundert Themenbänden veröffentlicht und 2005 mit der Edition einer zwanzigbändigen Gesamtausgabe abgeschlossen hat.
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