»Ich kenne wen, der litt akut / An Fußballwahn und Fußballwut.« Spielerische Verse haben Joachim Ringelnatz berühmt gemacht. Das große Lesebuch enthält entsprechend eine umfassende Auswahl der witzigsten Gedichte. Darüber hinaus aber kann man auch den politischen Autor und den unverbesserlichen Romantiker entdecken. Seit Ringelnatz jedenfalls ist klar, was man der Liebsten schenkt: »Ich habe dich so lieb! / Ich würde dir ohne Bedenken / Eine Kachel aus meinem Ofen / Schenken.«
Joachim Ringelnatz wurde am 7. August 1883 unter dem bürgerlichen Namen Hans Bötticher im sächsischen Wurzen geboren. Er veröffentlichte seine ersten Gedichte in »Auerbachs Deutschem Kinderkalender«, der von seinem Vater, dem Humoristen Georg Bötticher, herausgegeben wurde. Ringelnatz führte ein bewegtes Leben: als Schiffsjunge und Matrose auf See, als Lehrling in Hamburg, als Hausmeister in England, als Angestellter eines Reisebüros in München. In der Schwabinger Künstlerkneipe 'Simplicissimus' wurde er Hausdichter. Im Ersten Weltkrieg diente er in der Marine, anschließend arbeitete er als Kabarettist, unter dem Regime der Nationalsozialisten hatte er Auftrittsverbot. Zu seinen berühmtesten Figuren gehört der Seemann Kuttel Daddeldu. Der Schriftsteller ist für seine Selbstparodie, Nonsens und Satire bekannt. Joachim Ringelnatz starb am 17. November 1934 völlig verarmt in Berlin.
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