Verlag | Rudolf Steiner Verlag |
Auflage | 2015 |
Seiten | 232 |
Format | 11,5 x 19,0 x 2,5 cm |
Gewicht | 260 g |
Reihe | Die kleinen Begleiter |
ISBN-10 | 3727452862 |
ISBN-13 | 9783727452864 |
Bestell-Nr | 72745286A |
Von der Erkenntnis des Lebendigen zur Verlebendigung es Erkennens Rudolf Steiner bezeichnete die erste der drei übersinnlichen Erkenntnisstufen der Anthroposophie als Imagination. Sie entsteht aus einer inneren, bewussten Bildgestaltung und unterscheidet sich dadurch vom Traumleben und der Phantasie. Imaginierend verbindet sich der Mensch mit den lebendigen Prozessen der Welt und ist als Erkennender schöpferisch tätig. In diesem Band sind die wichtigsten Aussagen Rudolf Steiners zur Imagination gesammelt und in einen systematischen Zusammenhang gestellt. Dadurch wird verständlich, was Steiner mit der bewussten Bildgestaltung genau meint, welche Wege und Methoden es zur Ausbildung der Imagination gibt und was imaginatives Erkennen für das tägliche Leben bedeuten kann. Die Texte bieten vielfältige Anregungen für die meditative Praxis und begleiten das wahrnehmende Üben durch die subtilen Prozesse zwischen Begriff und Bild. Dadurch eignet sich dieses Büchlein auch als Einstieg in di e Erkenntnismethode der Anthroposophie.
Leseprobe:
"Wer in der geistigen Welt wahrnimmt, muss wissen, dass ihm zuweilen Imaginationen zuteil werden, auf deren Verständnis er zunächst verzichten muss. Er muss sie als Imaginationen hinnehmen und als solche in der Seele ausreifen lassen. Während dieser Reifung bringen sie im Menscheninnern die Kraft hervor, welche das Verständnis bewirken kann. ...Da erlebt man nämlich Bilder, und zwar mit aller Deutlichkeit, man könnte sagen, mit Exaktheit erlebt man Bilder, gewaltige Bilder. Ich möchte sagen, ein Weltenall erlebt man, wunderbare Bilder, farbenreiche Bilder, Bilder, die so gewaltig sind, dass nichts anderes im Bewusstsein ist als diese Bilder. Wollte man diese Bilder malen, ein grandioses Tableau würde man malen; aber man würde ja nur einen Augenblick festhalten können, wie man einen Blitz auch nicht malen kann, sondern nur den Augenblick von ihm festhalten kann; denn das alles verläuft ja in der Zeit. Aber wenn man nur einen Augenblick festhält, bekommt man ein grandioses Bild."