Verlag | ars vivendi |
Auflage | 2020 |
Seiten | 142 |
Format | 15,8 x 1,8 x 19,4 cm |
Gewicht | 242 g |
ISBN-10 | 3747201784 |
ISBN-13 | 9783747201787 |
Bestell-Nr | 74720178A |
Noch vor der Tagwache begeben sich drei Wehrmachtssoldaten auf den Weg, um in der verschneiten Umgebung versteckte Juden zu finden. Für sie eine Möglichkeit, den täglichen Erschießungen im Lager zu entgehen. Nachdem sie einen jungen Mann gefangen genommen haben, suchen sie auf dem Rückweg in einem verlassenen Haus Schutz vor dem Hunger und der quälenden Kälte, die all ihr Denken überlagern. Während sie darauf warten, dass das Feuer im Ofen brennt und die Suppe kocht, treten ihrepersönlichen Bedürfnisse und Sorgen allmählich in den Hintergrund; und das unfassbare Grauen, in dem sie stecken, bekommt ein neues Gewicht. - Auf kleinem Raum erzählt Hubert Mingarelli von zweifelhaften Gnadenakten, undenkbarer Schuld und der Banalität des Bösen, schlicht und eindringlich.Eine bewegende Geschichte über die Grundwerte des menschlichen Handelns und die erschreckend simple Logik der Pflichterfüllung in dunklen Zeiten.
Rezension:
»Karg, schön und schockierend - ein bemerkenswerter Roman« »Hubert Mingarelli hat ein tiefgreifendes Verständnis davon, wie Hass und Angst zusammenspielen. Dieser Roman sollte in ganz Europa gelesen werden« The Guardian »Kraftvoll, lebendig und ganz und gar überzeugend« Jewish Chronicle »Schlicht und tiefgründig« New York Times »Die trügerische Einfachheit und Direktheit des Buches und sein leiser Ton in der Darstellung des Schreckens lassen an Ernest Hemingway denken. So eine Lektüre kann erschütternd und schmerzhaft sein, sie zeigt aber auch, was ein kleines und perfektes Stück Literatur zu leisten imstande ist.« Wall Street Journal »Mit »Ein Wintermahl« ist dem französischen Autor Hubert Mingarelli eine Art Kammerspiel gelungen, das auf kleinstem Raum all die Schrecken, den Irrsinn und nicht zuletzt den Stumpfsinn des Tötens auf höchst beeindruckende Weise zur Schau stellt.« Axel Vits, Der andere Buchladen »Ein atmosphärischer und äußerst berührender Roman über die Grundw erte des menschlichen Handelns und die Banalität des Bösen.« Bücher, die wir empfehlen »Wie sie mit ihrer Moral und mit dem kargen Mahl, das sie noch haben, umgehen, wie sie Sympathie und Bissen verteilen, wie sie in quälender Kälte Funken von Menschlichkeit entzünden, wie sie hoffen und scheitern, wie das Böse banal wird und das Banale böse - das ist bewegende, sprachlich gefeilte Literatur.« »Nie moralisierend, hart und unerbittlich in den Gedanken, komisch in der unabänderbaren Tragik: ein großes kleines Buch über die Einsamkeit und den unstillbaren Wunsch, der Schuld zu entkommen.« - Bernd Noack Nürnberger Zeitung