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Die Mainzer Salus

Die Mainzer Salus - Gesellschaft und Stadtkultur im Norden der Germania Superior

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Produktdetails  
Verlag Reichert
Auflage 2024
Seiten 112
Format 17,7 x 1,1 x 24,5 cm
Gewicht 411 g
Reihe Material Appropriation Processes In Antiquity 3
ISBN-10 3752007958
ISBN-13 9783752007954
Bestell-Nr 75200795A

Produktbeschreibung  

Im vorliegenden Buch wird eine im Oktober 2020 im Mainzer Zollhafen gefundene, leicht unterlebensgroße Frauenfigur mit nacktem Oberkörper und Hüftmantel aus Sandstein bekannt gemacht. Die auf dem Sockel angebrachte Inschrift weist sie als Salus aus. Gemeinsam mit einer Skulptur aus Köln bildet die Mainzer Salus ein den lokalen Bedürfnissen angepasstes Statuenschema, dessen Entstehung in flavischer Zeit vermutet und mit einem damals neu gestifteten Kult in Verbindung gebracht wird. Die Statue steht paradigmatisch für eine große Zahl qualitätsvoller römischer Statuen, mit denen ambitionierte Auftraggeber:innen in Obergermanien ihre Städte mit im öffentlichen Raum präsentierten Statuenstiftungen von unterschiedlichen Heilsgottheiten ausstatteten.

Im vorliegenden Band wird eine im Oktober 2020 im Mainzer Zollhafen gefundene, leicht unterlebensgroße Frauenfigur mit nacktem Oberkörper und Hüftmantel aus Sandstein bekannt gemacht. Ihr linker Fuß ist auf einen Rindskopf gestützt, auf ihrer linken Schulter schlängelt sich eine Schlange in Richtung der linken Hand. Die auf dem Sockel angebrachte Inschrift weist die Figur als Salus aus, die im Jahr 231 n. Chr. von Senecionius Moderatus und Respectius Constans den Bewohner:innen der Mainzer canabae gestiftet wurde. Gemeinsam mit einer Skulptur aus Köln bildet die Mainzer Salus ein den lokalen Bedürfnissen angepasstes Statuenschema, dessen Entstehung wir in flavischer Zeit vermuten und hypothetisch mit einem damals neu gestifteten Kult in Verbindung bringen. Ferner lässt sich der Herstellungsprozess der Statue gut nachvollziehen. Der Stein wurde wohl im Nahetal abgebaut und nach Mainz importiert, wo eine überregional gefragte Werkstatt Statuen fertigte; so vermutlich auch den Genius aus Nida (Heddernheim). Mit solchen Produkten befriedigte die Werkstatt die Wünsche besonders ambitionierter Auftraggeber:innen, welche in Obergermanien gerade in severischer Zeit ihre Städte mit im öffentlichen Raum präsentierten Statuen von unterschiedlichen Heilsgottheiten schmückten und durch diese religiöse Praxis sowohl ihr eigenes soziales Prestige steigerten als auch entscheidend zum urbanen Mehrwert ihrer Gemeinden beitrugen. Zuletzt wird ein zweites, gemeinsam mit der Mainzer Salus gefundenes Statuenfragment bekannt gemacht und als Neptun gedeutet.

The volume at hand introduces a slightly less than life-size female figure with naked torso and hip cloak made of sandstone that was found in the "Zollhafen" of Mainz in October 2020. Her left foot rests on a bovine head, and a snake coils towards her left hand from her left shoulder. The inscription on the plinth identifies the figure as a "Salus", donated to the inhabitants of the Mainz canabae in 231 AD by Senecionius Moderatus and Respectius Constans. Together with a sculpture from Cologne, the Mainz Salus forms a statue scheme adapted to local needs, the origin of which we place in the Flavian period and hypothetically associate with a newly founded cult at that time. Furthermore, the statue's origins can be easily traced. The stone was probably quarried in the Nahe valley and imported to Mainz, where a workshop known to have distributed across the the province produced statues, presumably including the Genius from Nida (Heddernheim). With such products, the workshop catered to particularly ambitious clients, who adorned cities across Upper Germania with statues of various deities of salvation presented in public spaces, especially in the Severan period. Through this religious practice they both increased their own social prestige and contributed decisively to the urban added value of their communities. Finally, a second statue fragment found together with the Mainz Salus is presented and interpreted as Neptune.

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