Anneliese Schmidt erzählt in ihren Erinnerungen von ihrer Kindheit in einer kinderreichen katholischen Familie in der Nazizeit, von ihrer Schulzeit, den Bombennächten im Keller, dem Verlust ihrer geliebten großen Brüder, der Bombardierung Bocholts und dem Hunger danach. Sie entschließt sich, als Magd auf einen Bauernhof zu gehen und lässt ihre Leser noch einmal teilhaben an einem Landleben, das es so nicht mehr gibt, einem Hof voller Menschen mit Knechten, Mägden und Flüchtlingen, mit Pferdefuhrwerken und Erntefesten. Sie lernt dort ihren Mann kennen und erlebt trotz harter Arbeit eine wunderschöne Zeit.
Anneliese Schmidt, geb. Stennecken, wurde 1928 als viertes von acht Kindern einer Arbeiterfamilie in Bocholt geboren. Schon früh kümmerte sie sich um Kinder, erst um ihre jüngeren Geschwister, dann nachmittags nach der Schule um die Kinder eines Geschäftshaushalts. Gerne wäre sie Kinderkrankenschwester oder Lehrerin geworden, aber dafür war ein Austritt aus der Kirche Voraussetzung, was für sie und ihre Familie nicht in Frage kam. Ihre Ausbildung als Verkäuferin wurde durch die Bombardierung Bocholts beendet.Nach dem Krieg kümmerte sie sich auf einem Bauernhof hauptsächlich um die zahlreichen Kinder der Bauernfamilie. Auf dem Hof lernte sie auch ihren Mann kennen. Sie heirateten 1953 und bekamen drei Kinder.Im Alter von 67 Jahren begann sie mit der Aquarellmalerei und begeisterte mit ihren Bildern Familie und Freunde. Die Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend schrieb sie mit der Hand in eine große Kladde. Ihre älteste Tochter gestaltete daraus dieses Buch.Anneliese Schmidt star b 2015 im Alter von 86 Jahren, ihr Mann starb 2023.
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