Verlag | Freies Geistesleben |
Auflage | 2014 |
Seiten | 249 |
Format | 14,1 x 21,7 x 2,2 cm |
Gewicht | 444 g |
Übersetzer | Anne Brauner |
ISBN-10 | 3772527752 |
ISBN-13 | 9783772527753 |
Bestell-Nr | 77252775A |
Greenwich Village ist schön am frühen Morgen. Nur für Wes nach seinem ersten Mal mit der Falschen nicht. Warum Lucy? Ausgerechnet sie! In einem unentwegten Strom von Gegenwartserleben, Erinnerungen und Reflexionen erzählt Jesse Browner, wie Wes im Laufe dieses Tages damit (und mit sich selber) umgeht. Näher kann man Wes nicht kommen. Ein überraschendes, intensives ein starkes Buch.
Wes, der intelligente Kopf und siebzehnjährige Moralist, Wes, der sich selber analysiert und vervollkommnet, Literaturkenner und künftiger Schriftsteller, käme aus dem Clinch mit sich gar nicht mehr heraus, wenn ja, wenn nicht im Laufe dieser vierundzwanzig Stunden die Gegenwart ihn echt fordern und aus seinem Bücherwurm-Vorstellungsleben lösen würde. Zwischen Party, Küche, Kino und Krankenzimmer dämmert ihm allmählich einiges. Vielleicht hat Lucy ja recht mit ihrem Spruch: Du kannst nicht gleichzeitig ein perfekter Mensch und erwachsen sein?
Leseprobe:
«Hey, wo bist du?» Lucy stand direkt neben ihm am Fenster.«Du warst meilenweit weg.»«Wie findest du meine Facharbeit?»«Ehrlich? Ich finde sie wahnsinnig schlau. Also, so schlau, diekönntest du veröffentlichen. Viel zu gut für die Highschool.»Sie legte ihm eine Hand auf den Unterarm.«Also, du bist nicht meine Freundin. Ich meine, nur wegen letzterNacht sind wir noch lange nicht zusammen.»Lucy wich zurück und streckte die Hände wie eine Schülerlotsin aus.Wes konnte praktisch zusehen, wie sie blass wurde.«Hilfe! Wo kommt das denn plötzlich her?»«Bist du nicht deshalb hergekommen? Gehört das nicht alles zudeinem Plan? Mich einzufangen?»Lucy fiel aufs Bett und vergrub das Gesicht in den Händen. Dannatmete sie zwei, drei Mal tief durch. «Ach so, du bist einer vonden Gemeinen», sagte sie leise, und Wes begriff auf der Stelle,unabhängig von allen Zweifeln und rationalen Erwägungen,dass er total falsch lag und dass es zu spät war, um seine Wortezurückzunehmen.