Den Jahrzehnten um 1500, die geprägt waren von politischer Verdichtung und veränderten Herrschaftskonzepten, von wirtschaftlicher Hochkonjunktur, neuen Technologien und kulturellen Wandlungen, nähert sich der Band aus einer spezifischen wissensgeschichtlichen Perspektive. Seine Beiträge thematisieren die Rolle von Stadt und Hof für Produktion und Organisation, Vermittlung und Transfer von Wissen sowie für die Karrieren von Wissensträgern. Der personengeschichtlich akzentuierte Blick trifft dabei auf unterschiedliche Wissensbereiche: Neben Universitätsgelehrten geht es ebenso um Spezialisten und Praktiker, deren Profession nur in Teilen oder auch gar nicht von akademischer Bildung bestimmt wurde. Behandelt werden gelehrte Räte und Amtsträger in fürstlichen wie gräflichen Diensten, Ärzte, Astrologen und Kartographen, Herolde und Handwerker, Bergmeister und Kaufleute.
Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Fouquet, geb. 1952, Studium der Geschichte und Germanistik in Gießen und Mannheim. Seit 1996 Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Zwischen 2005 und 2008 Prorektor, anschließend bis 2014 Präsident der Christian-Albrechts-Universität. Seit 2012 stellv. Vorsitzender, seit 2014 Vorsitzender der Leitungskommission des Akademieprojekts »Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800)«. Dr. Matthias Meinhardt, geb. 1969, Studium der Geschichte, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Philosophie und Pädagogik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Promotion 2004 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Nach beruflichen Stationen in Dresden, Halle (Saale), Wolfenbüttel und Frankfurt am Main seit 2016 Leiter der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek Wittenberg. Dr. Sven Rabeler, geb. 1971, Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, der Osteuropäischen Geschichte und der Kunstgeschichte in Kiel. 2005 Promotion. Zwischen 2001 und 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Akademieprojekt »Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800)«, seit 2022 zugleich am Historischen Seminar der Kieler Universität. Prof. Dr. Rainer Christoph Schwinges, geb. 1943, Studium der Geschichte, Soziologie, Philosophie und Psychologie in Köln, Münster und Gießen. Von 1989 bis 2008 Professor für Allgemeine Geschichte des Mittelalters an der Universität Bern. Bis 2019 Leiter des Akademieprojekts »Repertorium Academicum Germanicum (RAG)« [rag-online.org] sowie Präsident des Kuratoriums »RAG« der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW).
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