Gegen den Krieg - Francisco de Goyas Desastres de la Guerra (Die Schrecken des Krieges)
Verlag | Königshausen & Neumann |
Auflage | 2023 |
Seiten | 478 |
Format | 15,8 x 2,8 x 24,4 cm |
Gewicht | 1111 g |
ISBN-10 | 3826079078 |
ISBN-13 | 9783826079078 |
Bestell-Nr | 82607907A |
Während des Spanischen Unabhängigkeitskriegs gegen die napoleonischenTruppen begann Goya 1810 mit der Arbeit an den 82 Radierungender Desastres de la Guerra (Die Schrecken des Krieges), in denener die Kriegserfahrungen künstlerisch zu bewältigen suchte. Erst 35Jahre nach seinem Tod konnten die Desastres de la Guerra 1863 veröffentlichtwerden. Sie gehören - neben den Caprichos, den GemäldenDer 2. Mai und Der 3. Mai 1808 sowie den Schwarzen Gemälden -zu Goyas bekanntesten Werken und haben zahlreiche Künstler undKünstlerinnen inspiriert.Der erste Teil des Buches ist eine Einführung in die Desastres de laGuerra, die mit einem essayistischen Ausblick auf die Radierungenals wirkmächtiges Paradigma extremer Gewaltdarstellung abgerundetwird. Behandelt werden der Spanische Unabhängigkeitskrieg als historischerHintergrund und Goyas persönliche Kriegserfahrungen. Erstmalsuntersucht wird in diesem Kontext ein neu entdecktes, auf 1808datiertes Jagdmesser Goyas, das er mit eingravierten Bildern , Inschriftenund Ornamenten künstlerisch gestaltet hat. Diese erlauben Aufschlüsseüber seine politische Einstellung zu Beginn des Kriegs: Warer zunächst noch ein entschiedener Gegner der Franzosen, änderte erim Laufe der Arbeit an den Desastres de la Guerra seine Haltung zueiner neutralen und pazifistischen. Im Rekurs auf Emblembücher undliterarische Texte sublimiert und abstrahiert Goya konkrete Aspekteund historische Ereignisse des Spanischen Unabhängigkeitskriegs.Der genaue Blick auf den Einfluss von Giambattista Castis politischerSatire Gli animali parlanti (Die sprechenden Tiere) auf die Caprichosenfáticos am Schluss des Zyklus macht erst die politische Brisanz derRadierungen verständlich, ordnet man sie in den Kontext der heftigenDiskussion über Casti zwischen Royalisten und Liberalen in der spanischenPresse ein, die hier erstmals miteinbezogen wird.Der zweite Teil ist eine kritisch kommentierte Ausgabe der Desastresde la Guerra, in der die Radierungen samt ihrer Bildlegende n detailliertbeschrieben, analysiert und kontextualisiert werden, unter Berücksichtigungliterarischer Texte, der Memoiren der internationalenAugenzeugen und in die Kämpfe verwickelten Militärs sowie der zeitgenössischenspanischen Zeitungen.