Konkurrierende Wahrheiten - Geschichtsbilder in Wolfsburg 1945 -1988
Verlag | Wallstein |
Auflage | 2022 |
Seiten | 151 |
Format | 15,7 x 1,5 x 23,6 cm |
Gewicht | 334 g |
Reihe | Stadt - Zeit - Geschichte 5 |
ISBN-10 | 3835337408 |
ISBN-13 | 9783835337404 |
Bestell-Nr | 83533740A |
Über zwei miteinander unvereinbare Geschichtsbilder in Wolfsburg, die durch ihre Konkurrenz den Charakter der Stadt entscheidend prägten.Nach dem Zweiten Weltkrieg erschütterte der Umgang mit den Verbrechen des Nationalsozialismus die Fundamente des städtischen Selbstbildes in Wolfsburg. Schließlich verdankte die junge Kommune ihre Existenz einem nationalsozialistischen Propagandaprojekt, verwirklicht unter Einsatz tausender Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. In der Stadtgesellschaft etablierte sich schnell ein apologetisches Geschichtsbild, das einen positiven Blick auf die Vergangenheit der Stadt ermöglichte: Es huldigte dem Pioniergeist der ersten Einwohner und ihrer angeblich apolitischen Fortschrittsbegeisterung. Als sich in den 1960er Jahren vor allem Angehörige der jüngeren Generation für eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte einsetzten und ein konkurrierendes Geschichtsbild propagierten, geriet diese Erzählung unter Druck. Der Konflikt dieser Bilder bes tand nicht allein in der unterschiedlichen Deutung historischer Tatsachen: Sie standen für unvereinbare Vorstellungen von historischer Wahrheit.
Rezension:
»Von der Quelle der Erkenntnis hängt die Wahrheit ab, sagte Kant. Michael Siems folgt ihm, indem er erläutert, wie und warum nach 1945 eine Art Verdrängung herrschte.« (Hans Karweik, Wolfsburger Nachrichten, 11.02.2022)