Verlag | Wallstein |
Auflage | 2022 |
Seiten | 208 |
Format | 13,1 x 1,8 x 21,7 cm |
Gewicht | 310 g |
ISBN-10 | 3835352830 |
ISBN-13 | 9783835352834 |
Bestell-Nr | 83535283A |
Rainer Maria Rilkes umfangreicher Briefwechsel gilt neben seinen Dichtungen als bedeutender Bestandteil seines Werkes. Der Briefwechsel mit Edith von Bonin war bisher weitgehend unbekannt.Durch seinen Freund und Gönner Karl von der Heydt lernte Rilke 1907 in Paris dessen Halbschwester, die Malerin Edith von Bonin, kennen. Besonders in den Jahren von 1908 bis 1911, als Rilke wie auch Edith von Bonin in dem von zahlreichen Künstlern, u. a. Auguste Rodin, als Atelier und Quartier genutzten Hôtel Biron wohnten, entwickelte sich ein intensiverer Kontakt, der auch nach beider Pariser Zeit über den Ersten Weltkrieg hinaus bis 1919 anhielt. Einmal mehr illustriert der Briefwechsel Rilkes Jahre in Paris, gibt aber auch Einblick in die Zeit am Ende des Ersten Weltkriegs. Es finden sich Hinweise auf Menschen sowie auf Werke der Literatur und der bildenden Kunst, mit denen sich Rilke in diesen Jahren beschäftigte und über die er sich mit Edith von Bonin und dem gemeinsamen kunstverständigen F reundschaftsumfeld, darunter Karl von der Heydt, Mathilde Vollmoeller und Erica von Scheel, austauschte.
Rezension:
»schön ausgestattet( ) und von Ulrich und Susanne Freund sorgfältig ediert ( ) (...). Durch die Hintertür dieser temporär geteilten, vornehm träumenden Welt wird nachvollziehbar, auf welche Weise Rilke sich im Hôtel Biron zum Meister machte. Das ist nicht zuletzt den sachlichen und unaufdringlichen Kommentaren der Herausgeber zu verdanken, die den Kontext jedes Briefes erschließen und es vermeiden, voreilige Schlüsse aus biographischen Lücken zu ziehen.« (Nicola Behrmann, FAZ, 23.02.2023) »Rilke (...) stellt sich als Poet der höchsten Empfindsamkeit vor, als zarte, sensible, vielleicht bisweilen lyrisch entrückte Seele« (Thorsten Paprotny, literaturkritik.de, 21.03.2023) »Der Briefwechsel zwischen Rainer Maria Rilke und Edith von Bonin kommt insgesamt schlicht daher (...) dennoch darf dieser erste Eindruck nicht darüber hinwegtäuschen, wie kenntnisreich, klar und zugleich gewissenhaft Ulrich und Susanne Freund in Zusammenarbeit mit dem Wallstein Verlag hier ediert haben. Das ist vorbildlich und zeigt einmal mehr, wie ein gut gelungener Kommentar auch scheinbar nebensächliche Briefkonvolute zu lesenswerten Zeitdokumenten werden lässt.« (Arne Grafe, Blätter der Rilke-Gesellschaft, September 2024)