George Herrimans "Krazy Kat". Die kompletten Sonntagsseiten in Farbe 1935-1944
Verlag | Taschen Verlag |
Auflage | 2019 |
Seiten | 632 |
Format | 32,6 x 50,5 x 6,7 cm |
In Leinen gebunden | |
Gewicht | 6970 g |
Artikeltyp | Englisches Buch |
ISBN-10 | 3836571943 |
EAN | 9783836571944 |
Bestell-Nr | 83657194A |
Geistreich, absurd, surreal - mit seinem Geniestreich Krazy Kat hat George Herriman Anfang des 20. Jahrhunderts einen zeitlosen Comicklassiker geschaffen und gezeigt, zu welchen Höhenflügen das noch junge Medium fähig ist. Ab Mitte der 30er-Jahre erschienen die bis dahin nur in Schwarz-Weiß veröffentlichten Geschichten als farbige Wochenendbeilage. Unser Band zeigt die kompletten KK-Strips in Farbe von 1935-1944, mit einer 100-seitigen illustrierten Einleitung von Comicfachmann Alexander Braun.Eisner Award 2020 in der Kategorie "Best Archival Collection/Project-Strips"
Die Grundsituation ist simpel: Schwarze Katze liebt durchtriebene weiße Maus, die ihr immerzu Ziegelsteine an den Kopf wirft, was wiederum Hundepolizist Offissa Pupp, in heimlicher Liebe zur Katze entflammt, zu verhindern sucht. Krazy Kat, George Herrimans legendärer Zeitungsstrip, erschienen von 1913 bis zu Herrimans Tod 1944, variiert diesen Plot immer wieder neu und auf so geistreiche Weise, dass er dem jungen Medium Comic Fans aus Milieus einbrachte, die man nicht unbedingt für comicaffin gehalten hätte: Gertrude Stein, F. Scott Fitzgerald, Pablo Picasso, James Joyce, US-Präsident Woodrow Wilson, Jackson Pollock, Charlie Chaplin, Frank Capra, P.G. Wodehouse, Willem de Kooning, allesamt bekennende KK-Fans. Dass diese absurd-melancholischen Variationen zum Thema unerwiderte Liebe so lange erscheinen konnten, verdankte Herriman Medien-Tycoon William Randolph Hearst, der ebenfalls ein eingefleischter Fan war und Herriman in seinen Zeitungen Carte blanche erteilt hatte, was die ser hemmungslos dazu nutzte, die Möglichkeiten des Mediums radikal auszuschöpfen, alle formalen Grenzen zu sprengen und der Leserschaft nicht nur surreale, dadaistische Szenerien und eine Sprache zuzumuten, die Slang, Neologismen, phonetische Schreibweise, um die Ecke gedachte Anspielungen und Bildungsverweise durcheinanderwirbelte, sondern auch noch die Geschlechterrollen diffus ließ, was Krazy Kat wohl zum ersten gender-fluiden Star der Comic-Geschichte macht.
Dieser Band enthält alle Krazy-Kat-Geschichten in Farbe aus den Jahren 1935-1944 und eine ausführliche Einleitung von Comicfachmann Alexander Braun, der Herrimans multi-ethnischen Background beleuchtet und dem Außergewöhnlichen dieses zeitlosen Gesamtkunstwerkes um eine queere Katze nachspürt.
Rezension:
"Der erste Comics für Intellektuelle, aus amerikanischen Zeitungsarchiven geborgen... Krazy Kat ist nicht nur Bildende Kunst, sondern auch Sprachkunst." Kurier