Warum sexualisierte Gewalt nicht angezeigt wird - Eine kognitionspsychologische Untersuchung
Verlag | Psychosozial-Verlag |
Auflage | 2023 |
Seiten | 114 |
Format | 16,5 x 0,9 x 21,1 cm |
Gewicht | 178 g |
Reihe | Angewandte Sexualwissenschaft |
ISBN-10 | 3837932524 |
ISBN-13 | 9783837932522 |
Bestell-Nr | 83793252A |
Eva Kubitza untersucht die Motive für den Verzicht auf polizeiliche Anzeige nach sexuellen Übergriffen und zeigt, dass den Begründungen häufig subjektive Theorien über sexualisierte Gewalt zugrunde liegen. Sie reflektiert diese Begründungszusammenhänge kognitionspsychologisch und stellt dar, wie in der sexualberaterischen und sexualpädagogischen Praxis damit umgegangen werden kann.
Nach sexuellen Übergriffen wird eine sehr viel niedrigere Anzeigenquote verzeichnet als in anderen Deliktbereichen. Eva Kubitza untersucht die Motive für den Verzicht auf polizeiliche Anzeigen und zeigt, dass den Begründungen häufig subjektive Theorien über sexualisierte Gewalt zugrunde liegen. Diese von Vergewaltigungsmythen geprägten Theorien beinhalten hauptsächlich Botschaften, in denen sich die Betroffenen selbst eine Mitverantwortung für die sexuellen Übergriffe geben oder die jeweiligen Taten bagatellisieren. Kubitza reflektiert diese Begründungszusammenhänge kognitionspsychologisch und stellt dar, wie in der sexualberaterischen und sexualpädagogischen Praxis damit umgegangen werden kann.
Inhaltsverzeichnis:
1 Einleitung2 Theoretische Grundlagen: Forschungen zum Hell- und Dunkelfeld und zum Anzeigeverhalten2.1 Begriffsbestimmungen2.1.1 Opfer - Betroffene2.1.2 Täter2.1.3 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (StGB)2.1.4 Sexueller Übergriff2.1.5 Vergewaltigung2.2 Polizeiliche Kriminalstatistik und Dunkelfeldforschung zum Anzeigeverhalten nach Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung2.3 Determinanten des Anzeigeverhaltens nach Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung2.4 Subjektive Theorien2.4.1 Definitionsansätze2.4.2 Subjektive und objektive Theorien2.4.3 Funktionen subjektiver Theorien2.4.4 Identifizierung subjektiver Theorien2.4.5 Abgrenzung zu anderen kognitionspsychologischen Konstrukten2.5 Subjektive Theorien über sexualisierte Gewalt2.5.1 Der »typische« Tathergang2.5.2 Das »ideale« Verhalten von handlungsmächtigen Betroffenen2.5.3 Die unklare Kommunikation2.5.4 Die Falschanzeige2.6 Forschungsstand und Forschungslücken zu subjektiven Theorien über sexualisierte Gewalt im Kontext des Anzeigeverhaltens3 Forschungsmethodisches Vorgehen3.1 Die Studie PARTNER 5 Erwachsene3.2 Forschungsmethodische Einschränkungen der Studie PARTNER 5 Erwachsene3.3 Stichprobenbeschreibung3.4 Auswertungsmethodik3.4.1 Sekundäranalyse3.4.2 Qualitative Inhaltsanalyse3.5 Gütekriterien qualitativer Forschung3.6 Forschungsethische Reflexion zum Umgang mit dem Datenmaterial3.7 Die Entwicklung des Kategoriensystems als Grundlage der Analyse4 Auswertung der Untersuchungsergebnisse4.1 Erster Überblick über die Ergebnisse4.2 Detaildarstellung der Ergebnisse4.2.1 Abweichung vom »idealen« Verhalten Betroffener4.2.2 Abweichung vom »typischen« Tathergang eines sexuellen Übergriffs4.2.3 Täterentlastung4.2.4 Strafverfolgungsbehörden4.2.5 Selbstermächtigung4.2.6 Fehlende Unterstützung4.2.7 Schutz des sozialen Umfelds4.2.8 Weitere Gewalt durch den Täter4.2.9 Kein Gesprächsgegenstand5 Reflexion der Ergebnisse und Limitationen6 Grenzen des forschungsmethodischen Vorgehens7 Schlussw ort und Empfehlungen für die sexualwissenschaftliche PraxisLiteratur