Wir sind Klassiker! Große Hörspiele der Weltliteratur
Vier Generationen einer Lübecker Kaufmannsfamilie, die zum Inbegriff einer Seelengeschichte des deutschen Bürgertums wurden: Urgroßvater Johann Buddenbrook, tatkräftig und lebenstüchtig, repräsentiert noch das unerschütterte Lebensgefühl des 18. Jahrhunderts. Das Ansehen der Familie erreicht mit seinem Enkel Thomas, Senator Buddenbrook, ihren Höhepunkt. Seine Geschwister Tony, Christian und Clara scheitern im Leben und auch Thomas, gefangen in einer unglücklichen Ehe, ist nur mit äußerster Selbstbeherrschung in der Lage, das Erbe zu übernehmen. Es bleibt sein zarter und sensibler Sohn Hanno ...
Produktion: Hessischer Rundfunk/Radio Bremen 1965
»Wer diesen Geniestreich nicht kennt, dem fehlt ein Stück der Weisheit. Wer nicht lesen will, der sollte es hören.« Marcel Reich-Ranicki
Hörspiel mit Gert Westphal, Horst Tappert, Dieter Borsche, Lil Dagover
1 MP3-CD, 8h
Thomas Mann wurde 1875 als Sohn einer Kaufmanns- und Senatorenfamilie in Lübeck geboren. Ohne Abitur und abgeschlossene Ausbildung arbeitete er als Redakteur beim »Simplicissimus«, bevor ihm der Roman »Buddenbrooks« (1901) und die Erzählung »Tonio Kröger« (1903) ein Leben als Schriftsteller ermöglichten und ihn schon in jungen Jahren berühmt werden ließen. 1929 erhielt Thomas Mann den Nobelpreis für Literatur, vier Jahre später musste der Schriftsteller aus dem nationalsozialistischen Deutschland emigrieren. Von 1933 an lebte Thomas Mann im Exil, erst in der Schweiz, ab 1938 in den USA. Dort nahm er 1944 die amerikanische Staatsbürgerschaft an. 1952 kehrte Thomas Mann in die Schweiz zurück, wo er 1955, kurz nachdem er zum Ehrenbürger der Stadt Lübeck ernannt wurde, in Zürich starb und in Kilchberg beerdigt wurde. Gert Westphal wurde 1920 in Dresden als Sohn eines Fabrikdirektors geboren. Nach einer Schauspielausbildung am Dresdner Konservatorium erhielt er 1945 sein erstes Engagement an den Bremer Kammerspielen, nebenbei begann er bei Radio Bremen als Hörspielsprecher zu arbeiten. Bereits 1948 avancierte er zum Oberspielleiter und Chef der Hörspielabteilung von Radio Bremen.
1953 wechselte Gert Westphal zum Südwestfunk in Baden-Baden, wo er bis 1959 die Hörspielabteilung leitete und zeitweilig auch Chefregisseur der Fernsehspielabteilung war. Zum Theater kehrte er 1960 als Ensemblemitglied des Züricher Schauspielhauses zurück, dem er bis 1980 angehörte. Seitdem war er freiberuflich als Schauspieler und Regisseur tätig, vor allem aber als Rezitator auf der Bühne und im Rundfunk, auf Schallplatte und CD.
Im Jahr 1984 bezeichnete ihn die ZEIT als »König der Vorleser« und qualifizierte seine Vortragskunst als virtuose Inszenierung eines »akustischen Ein-Mann-Theaters«. Er verstarb 2002 i n Zürich. Horst Tappert, Jahrgang 1923, spielte ab 1956 an den Münchner Kammerspielen und begann Ende der 50er Jahre seine Fernsehkarriere mit Rollen in Jerry-Cotton- und Edgar-Wallace-Filmen. Der Dreiteiler »Die Gentlemen bitten zur Kasse« 1966 machte ihn schließlich berühmt. Ab dem Jahr 1974 nahm er mit Kommissar »Derrick« in der gleichnamigen Fernsehserie die Rolle seines Lebens an. Bis 1998 stand er für rund 300 Folgen der Krimiserie vor der Kamera. Horst Tappert erhielt 1979 den Bambi und 1998 den Telestar für sein Lebenswerk. Darüber hinaus erhielt er 1988 das Bundesverdienstkreuz und 1997 den »Verdienstorden der Bundesrepublik«. Er verstarb im Jahr 2008.
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