Wir sind Klassiker! Große Hörspiele der Weltliteratur
Als die attraktive junge Emma den Landarzt Charles Bovary heiratet, träumt sie von einem Leben voller Glück und Leidenschaft. Stattdessen wird sie mit der Tristesse des Landlebens Ende des 19. Jahrhunderts konfrontiert. Zerrissen zwischen ihrer Rolle als Ehefrau und dem Wunsch nach Selbstbestimmung richtet sie sich und ihre Familie nach und nach zugrunde ...
Produktion: Hessischer Rundfunk/Radio Bremen/Deutschlandradio 2005
»Es ist, als ob ein Magier auf der Bühne steht und ab und an den schweren dunkelroten Samtvorhang zur Seite schiebt, um uns teilhaben zu lassen am Leben und Leiden der Emma Bovary.« NDR
Hörspiel mit Friedhelm Ptok, Chris Pichler, Bernhard Schütz, Dietmar Mues, Samuel Weiss, Thomas Sarbacher
1 MP3-CD, 4h 4min
Gustave Flaubert (1821-1880) begann schon im Kindesalter zu schreiben. Aufgrund einer Nervenkrankheit musste er sein Jurastudium abbrechen, zog sich aus der Gesellschaft zurück und wurde Schriftsteller. 1857 gelang ihm mit dem Roman »Madame Bovary« der Durchbruch. Zwar handelte er sich mit der Thematisierung von in Ehebruch endender weiblicher Lust ein Strafverfahren ein, wurde aber freigesprochen. Mit zahlreichen Romanen konnte er an seinen Erfolg anknüpfen und legte mit seinen wirklichkeitsnahen, exakten Darstellungen den Grundstein zum modernen Roman. Mit stilistischem Perfektionismus schrieb er gegen die Mittelmäßigkeit und Seichtheit der Bourgeoisie an und ging damit als einer der größten französischen Schriftsteller in die Literaturgeschichte ein. Friedhelm Ptok, geboren 1933 in Hamburg, absolvierte nach einer Buchdruckerlehre eine private Schauspielausbildung. Nach seinem ersten Engagement in Flensburg spielte er beispielsweise in Bremen unter Peter Zadek, an den Münchner Kammerspielen und dem Schauspielhaus Hamburg, bis er 1972 an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin bis zu deren Schließung ein Engagement erhielt. Er wirkte in verschiedenen Fernsehproduktionen mit, z. B. in »Alphateam«, »Praxis Bülowbogen« oder »Unser Lehrer Doktor Specht« und »Kartoffeln mit Stippe«, und ist darüber hinaus auch als Regisseur tätig.
Friedhelm Ptok ist in zahlreichen Hörspielen zu hören, die im Hörverlag erschienen sind, darunter »Ich habe sie geliebt« von Anna Gavalda, Hans Magnus Enzenbergers »Hammerstein oder der Eigensinn«, »Leb wohl, Berlin« von Christopher Isherwood oder »Orestie« von Raoul Schrott nach Euripides. Chris Pichler, 1969 in Linz geboren, absolvierte nach der Matura ein Schauspielstudium am Konservatorium der Stadt Wien. Von 1994 bis 1998 hatte sie ein Engagement am Deutschen Nationaltheater in Weimar, seit 1999 ist sie beständiger Gast am Volkstheater Wien. Ihre wichtigsten Rollen waren u. a. das Gretchen im »Urfaust« von Johann Wolfgang von Goethe, die Marianne in »Geschichten aus dem Wienerwald« von Ödön von Horváth und die Recha in »Nathan der Weise« von Gotthold Ephraim Lessing. Der ORF kürte sie zur Schauspielerin des Jahres 2008.
Daneben hatte sie zahlreiche Fernsehauftritte, u. a. in »Der Salzbaron«, »Gebürtig« und »Twinni«. Für den Hörverlag war sie bereits in Hesses »Steppenwolf«, Thomas Manns »Doktor Faustus« und Flauberts »Madame Bovary« zu hören. Bernhard Schütz, geboren 1959 in Leverkusen, war von 1988 bis 1993 am Theater Basel beschäftigt, danach am Schauspielhaus Hamburg. Von 1994 bis 2008 hatte er ein Engagement an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. In dieser Zeit wirkte er in vielen Inszenierungen mit, so u. a. in »Berliner Republik« unter der Regie von Christoph Schlingensief und in »Des Teufels General« sowie »Der Idiot« unter der Regie von Frank Castorf. Nebenbei spielte er zahlreiche Rollen für Kino und TV, u. a. im »Tatort«, in »Herr Lehmann« (2003) und »Babylon Berlin« (2019-2020). Für den Hörverlag hat Bernhard Schütz u.a. bereits Melvilles »Moby Dick« gesprochen.
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