Österreichs erster Handelsdelegierter in Japan - Das Japan-Tagebuch von Karl Ritter von Scherzer 1869
Verlag | iudicium |
Auflage | 2019 |
Seiten | 227 |
Format | 15,9 x 23,8 x 2,0 cm |
Gewicht | 671 g |
ISBN-10 | 386205120X |
ISBN-13 | 9783862051205 |
Bestell-Nr | 86205120A |
Mit der Zunahme des globalen Verkehrs rückten auch Ostasien und Europa einander näher. Für Österreich-Ungarn, das als einzige europäische Großmacht keine Kolonien hatte, war der internationale Handel besonders wichtig.Nach der Öffnung Japans Mitte des 19. Jahrhunderts war es auch für die Österreichisch-Ungarische Monarchie ein Anliegen, einen Freundschafts- und Handelsvertrag mit dem hochkultivierten Land abzuschließen. Dies geschah später als bei den anderen zwei deutschsprachigen Ländern, nämlich Preußen (1861) und der Schweiz (1864), aber dieser Vertragwurde am 18. Oktober 1869 unterzeichnet, nur zehn Tage nach Gesprächsaufnahme der Verhandlungspartner.Den wichtigsten Beitrag auf der österreichisch-ungarischen Seite leistete Dr. Karl Ritter von SCHERZER, Erster Beamter der kais. und königl. Mission und Leiter des kommerziellen und wissenschaftlichen Dienstes, dessen Tagebuch während des Aufenthalts in Japan hier erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.Scherzers Tage buch wird ergänzt durch das Tagebuch von Ottokar PFISTERER, ebenfalls Beamteraus dem k. u. k. Handelsministerium, und die offiziellen Berichte des Kommandanten der Expedition,Konteradmiral Anton Freiherr von PETZ, der gleichzeitig als Gesandter fungierte.
Leseprobe:
In vielen Passagen des hochinteressanten Buches mit den sehr persönlichen Tagebuchaufzeichnungen fühlt man sich im 21. Jahrhundert noch hochaktuell informiert und wird oft zu einem Schmunzeln angeregt. Es scheint bisweilen, dass sich im Grunde weder Japan noch Österreich in anderthalb Jahrhunderten groß verändert haben. Beschreibungen japanischer Eigenheiten, vom Ausziehen der Schuhe vor Betreten eines Hauses und der besonderen Höflichkeit der Japaner über Tempelrituale bis zur auffallend peinlichen Sauberkeit sind immer noch genauso aktuell. Und auch auf österreichischerSeite sind manche beschriebene, auch typisch kakanische Eigenheiten unseres Staatsapparates noch ähnlich, wie der interessierte Leser bemerken wird. (Aus dem Grußwort von Dr. Ingomar Lochschmidt, Österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Tokio)