Vanishing Berlin - In der Zwischenzeit - Vanishing Berlin - For the Time Being
Verlag | Edition Braus |
Auflage | 2021 |
Seiten | 184 |
Format | 24,7 x 1,8 x 30,5 cm |
Gewicht | 1262 g |
ISBN-10 | 3862282317 |
ISBN-13 | 9783862282319 |
Bestell-Nr | 86228231A |
Auf der Suche nach der Seele Berlins dokumentiert der Fotograf Alexander Steffen die rasant fortschreitenden Veränderungen im städtischen Raum. Er fotografiert vom Verschwinden bedrohte Orte wie Brachflächen, Brandmauern und Ladengeschäfte sowie temporäre Zeugnisse der Zeit wie Schriften, Graffitis und Plakatwände. Die flüchtigen Sehenswürdigkeiten, die er in seinen Bildern festhält, könnten schon morgen für immer verloren sein.
In Berlin, wie in vielen Großstädten, werden die Folgen der Gentrifizierung immer deutlicher sichtbar: Mieten- und Grundstückspreise explodieren, kleine familiengeführte Läden verschwinden aus dem Stadtbild, die Sub- und Kiezkultur verliert ihre Freiräume, auf Freiflächen entstehen seelenlose Großbauprojekte. Die Vielfalt und das besondere Lebensgefühl, das Berlin lange charakterisiert hat, bleiben zunehmend auf der Strecke.
Die Fotografien wecken Erinnerungen an ein Berlin, das im Begriff ist, vollständig zu verschwinden - und sind doch weit mehr als eine wehmütige Rückschau. Denn Alexander Steffen berührt mit seinem Projekt Vanishing Berlin Themen, die aktueller nicht sein könnten: Wem gehört die Stadt? Wie kann dem Ausverkauf und der Verdrängung Einhalt geboten werden? Welche Perspektiven gibt es für eine Stadtentwicklung, die das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellen würde?
Rezension:
"'Vanishing Berlin' - das meint die alte, vertraute, bei aller Ramponiertheit liebgewonnene, doch allmählich dahinschwindende Stadt, verbunden mit einem Verlust an Tradition, Farbigkeit, Lebensqualität. [...] Das zweifellos als politisch zu verstehende Motiv seiner fotografischen Erkundungen beschreibt Steffen als den 'Wunsch, die Seele von Berlin einzufangen', und sein Buch als 'eine Einladung, meiner Spurensuche zu folgen'. Er findet diese Spuren in den längst erloschenen Neonreklamen ehemaliger Geschäfte, in Altimmobilien, die alle Stufen des Verfalls zeigen oder schon von Abrissbaggern heimgesucht wurden, oder auch in verwaisten Kinoeingängen wie dem des Colosseums in Prenzlauer Berg." Andreas Conrad Der Tagesspiegel 20220107