Jonas, nimm den Dinosaurier aus der Nase! - 33 Geschichten aus dem absurden Alltag eines Kita-Erziehers
Verlag | Schwarzkopf & Schwarzkopf |
Auflage | 2016 |
Seiten | 280 |
Format | 12,6 x 19,0 x 1,8 cm |
Gewicht | 281 g |
ISBN-10 | 3862655970 |
ISBN-13 | 9783862655977 |
Bestell-Nr | 86265597A |
Protagonist und Icherzähler des Buches ist der Erzieher Herr Zerbas, der in der Krippe einer Kindertagesstätte arbeitet. Zusammen mit seiner Kollegin Lara Richter wacht er über acht Kleinkinder im Alter zwischen ein und drei Jahren in der Gruppe der Kleinen Murmeltiere.Häufig darf er jedoch auch bei den bis zu Sechsjährigen in der Eulen- oder Bibergruppe einspringen und sein pädagogisches Geschick beim Fußballspiel, beim Mittagessen und beim Geschichtenvorlesen unter Beweis stellen.Auch besondere Festivitäten wie das Sommerfest, die Kindergartenfaschingsparty, die Busschule oder der einschläfernde Gottesdienst fordern seine Aufmerksamkeit und den situativ adäquaten Umgang mit Kindern, Kolleginnen und Eltern. Dabei versucht er sich von den Tücken des Alltags, die nicht immer einfach zu ertragen sind, nicht die Freude an der Arbeit mit den Kleinen nehmen zu lassen, die doch immer wieder liebevoll und herzerweichend sein kann und mit einem ironischen Augenzwinkern kommentiert wird.
Volle Windeln in allen leuchtenden Farben, Diskussionen über Gummifrösche und Rülpswettbewerbe beim Mittagessen:Der Alltag in einer Kindertagesstätte ist abwechslungsreich, nervenaufreibend und manchmal auch nah am Wahnsinn. Pädagogisches Wissen und vernunftgemäßes Handeln sind bei der Arbeit mit den Kleinen und ganz Kleinen nicht immer ganz einfach umzusetzen, und manchmal ist man als Erzieher auch einfach nur froh, wenn der Tag nach Elterngesprächen, fremdartigen Bastelarbeiten und Versteckenspielen extrem vorbei ist, ohne dass jemand ernsthafte Blessuren davongetragen hat.33 Episoden aus der Kindertagesstätte erzählen von den kleinen Kämpfen und den großen Freuden des Alltags, von der wunderschönen und absurden Arbeit, die nicht selten unberechenbar ist und bei der die gelernte Pädagogik häufig einem spontanen Plan B Platz machen muss.
Leseprobe:
Der kleine Sven blickt von seinem Teller auf und sieht mich verstohlen an. Dann ertönt ein lauter Rülpser. Ein Wändewackler, ein Bodenerzitterer, ein Eingeweidedurcheinanderbringer, vielleicht fliegen meine Haare auch etwas nach hinten, ein Laut aus der tiefsten Urzeit, ein Geräusch, nahezu unglaublich für solch einen kleinen Menschen.Die anderen Kinder brechen in schallendes Gelächter aus. Meine Kollegin und ich schauen uns wirklich überrascht an, dann Sven, tadelnd, rügend.»Sven!«, rufen wir beide wie aus einem Mund. Ich bin wirklich stutzig, was dieser kleine Zwerg zustande gebracht hat. Einen ohrenbetäubenden, ekelhaften, den Regeln und Konventionen widerstrebenden, dem Knigge in den Arsch tretenden Laut.In ernstem Ton sage ich: »Sven, ich glaube, es geht los? Hast du keine Manieren? Beim nächsten Mal sitzt du alleine im Gang!« Aber eigentlich würde ich gern zu ihm hingehen, ihm auf die Schulter klopfen und sagen: Boah, Respekt Alter! Manuel Zerwas