Verlag | zu Klampen Verlag |
Auflage | 2020 |
Seiten | 248 |
Format | 13,9 x 21,1 x 2,0 cm |
Gewicht | 349 g |
Reihe | zu Klampen Literanover |
ISBN-10 | 3866746148 |
ISBN-13 | 9783866746145 |
Bestell-Nr | 86674614A |
Die Bilder auf dem Computerbildschirm der Klinik lassen keinen Zweifel zu: Hannes Weckerling hat einen Hirntumor von der Größe einer Fleischtomate. "Das war's", ist sein erster Gedanke. Er verliert den Boden unter den Füßen. Welche Chance hat er?
Hannes Weckerling ist wohl das, was man unter einem 'liebenswerten Unruhestifter' versteht: Vater zweier Kinder und mit seiner Lebensgefährtin an seiner Seite tritt er als gewitzter Autor auf und hält Distanz zu den allgegenwärtigen technischen Errungenschaften. Er nimmt sich selbst und das Leben zwar wichtig, aber nicht so ernst, als plötzlich ihm die Ärzte nach einem epileptischen Anfall eine folgenschwere Diagnose stellen: Hirntumor.Nicht länger die Mitmenschen durch sein oft bizarres Verhalten irritierend, will sich Weckerling für den fundamentalen Riss in seinem Dasein wappnen. Dabei übernimmt er von Ratschlägen nur das, was in ihm nachhallt. Als eigensinniger Zeitgenosse meint er, eine intuitive Strategie des Widerstands und der Überwindung zu finden. In seinen Kladden schreibt er assoziativ viele Gedanken nieder. Immer stärker saugt er damit den Leser in den Strudel dessen hinein, was sich im Verlauf dieser Krise in seiner Seele entwickelt. Aus dem Wechselspiel der verschie denen erzählerischen Bestandteile, verwoben mit Zitaten, Songtexten, Radioansagen und Haikus, erwächst die eindringliche und sprachlich virtuose Schilderung einer existentiellen Geschichte mit autobiografischen Zügen.
Leseprobe:
Augen zu und durch!, ermahnte sich Weckerling, während ihn eine Assistentin umsichtig anwies, wie er auf der Liege Platz zu nehmen hätte, mit der er in die Röhre des Kernspintomographen gleiten würde. Weckerling sprang plötzlich das Bild eines Tunnels entgegen. Ein Licht am Ende des Tunnels, ja! Sogleich schlich sich behände der schale Scherz ein, jenes Licht würde sich zuweilen als das eines entgegenrasenden Zuges entlarven.
Rezension:
"Geniale Schnittmenge zwischen Diesseits und Jenseits: lakonisch, poetisch und tief berührend bis zum letzten Atemzug - und vor allem beim ersten danach!" Felicitas Hoppe