Ohne Freunde und Familie verlässt Lucy Snowe England, um in einem Mädcheninternat in der belgischen Kleinstadt Villette als Englischlehrerin zu arbeiten. Einfühlsam, aber entschlossen kämpft Lucy mit Gefühlen der Isolation und verzweifelt an ihrer Beziehung zu dem englischen Schularzt und dann zu dem strengen Professor Paul Emanuel. Charlotte Brontës autobiografischer Roman basiert auf ihren eigenen zutiefst unglücklichen Erfahrungen als Gouvernante in Brüssel und ist eine eindringliche Studie über Einsamkeit und Isolation und den Schmerz unerwiderter Liebe.
Charlotte Brontë ist die älteste der heute weltberühmten Brontë-Schwestern. 1816 als Tochter einer Pfarrerfamilie in Thornton geboren, war sie von 1838 bis 1842 als Gouvernante tätig und besuchte 1842 ein Sprachenpensionat in Brüssel. Ansonsten verbrachte sie die meiste Zeit ihres Lebens gemeinsam mit ihren Schwestern Emily und Anne sowie ihrem Bruder Branwell in Yorkshire. Mitte der vierziger Jahre begann sie ihren ersten Roman »Der Professor« zu schreiben. Als 1847 ihrer Schwester Emily mit »Wuthering Heights« (Sturmhöhe) der Durchbruch gelang, veröffentlichte Charlotte im selben Jahr unter dem männlichen Pseudonym Currer Bell ihren Roman »Jane Eyre«, der sie schlagartig berühmt machte. Zu ihren Lebzeiten kontrovers diskutiert, gilt das eindrückliche Porträt der selbstbewussten und rational denkenden Titelfigur bis heute als ein Paradebeispiel der viktorianischen Literatur. Charlotte Brontë starb 1855 im Alter von nicht einmal 39 Jahren in Haworth.
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