Monsieur Nicolas oder Das enthüllte Menschenherz
Verlag | Galiani ein Imprint im Kiepenheuer & Witsch Verlag |
Auflage | 2017 |
Seiten | 720 |
Format | 14,8 x 21,8 x 4,5 cm |
Gewicht | 935 g |
Übersetzer | Reinhard Kaiser |
ISBN-10 | 3869711612 |
ISBN-13 | 9783869711614 |
Bestell-Nr | 86971161A |
Der Knausgård des 18. Jahrhunderts - Rétif de la Bretonne. Reinhard Kaiser entdeckt für uns eines der schonungslosesten und großartigsten Memoirenwerke der Weltliteratur.
Es ist ein ungeheures Unterfangen, das Rétif de la Bretonne in der Vorrede seines Buches ankündigt: »Ich gehe daran, Ihnen hier das ganze Leben eines Ihrer Mitmenschen vorzulegen, ohne etwas zu verschleiern, weder von seinen Gedanken, noch von seinen Taten. Der Mensch, dessen Seele ich hier anatomieren werde, konnte allerdings kein anderer sein als ich selbst.«
Und er macht ernst - völlig ungeschminkt erzählt er alles, was ihn einst bewegte, alles, was er tat, und alles, was er dachte: Gutes wie Böses, Edles, Niederträchtiges, Verwerfliches, Peinliches, Obszönes, Widerliches, Naives, Lobenswertes. Alles.
Und er schreibt damit eines der schonungslosesten, aber auch großartigsten Memoirenwerke aller Zeiten, ebenbürtig einem Samuel Pepys, Jean-Jacques Rousseau oder Giacomo Casanova. Von d er Jugend auf dem Land über die Zeit in der Klosterschule bis in die Zeit als Drucker und Schriftsteller in Paris, wo er zum berühmtesten Beobachter der niederen Stände wird. Unzähligen Frauen begegnet der leicht entflammbare und triebhafte Rétif auf seinem Weg, und auf alle möglichen Weisen versucht er sich ihnen zu nähern.
Er liefert ein ungemein reichhaltiges Zeitbild Frankreichs vor und während der Revolution - und eine Tiefenbohrung in die menschliche Psyche, wie es sie vorher noch nie gab und auch lange danach nicht mehr geben sollte.
Der Klassiker zum Buchmessengastland Frankreich!
Rezension:
So radikal authentisch wie Karl Ove Knausgård war schon das 18. Jahrhundert. (...) Das Proletarische als das Ursprüngliche hat diesen Autor beseelt - und sein Projekt weit hinaus in die Moderne katapultiert. Und da ist er nun und kann wieder gelesen werden, vorurteilsfrei wie noch nie. (...) Glänzend ins Deutsche übersetzt, vorbildlich erschlossen, ausführlich annotiert. Durs Grünbein Die Zeit 20180201