Verlag | Edition Raetia |
Auflage | 2022 |
Seiten | 130 |
Format | 21 cm |
Gewicht | 245 g |
Reihe | Territorio Gesellschaft |
ISBN-13 | 9788872233948 |
Bestell-Nr | 87223394SA |
Eine detaillierte Einleitung der beiden Südtiroler Historiker Carlo Romeo und Leopold Steurer führt in die Neuauflage der Verteidigungsschrift zum Fall Pircher ein, die Giambattista Lazagna Ende 1974 im Gefangnis von Fossano verfasste. Wahrend des Zweiten Weltkriegs desertierte der Vinschger Hans Pircher von der Wehrmacht und übernahm Kurierdienste für die in der Schweiz stationierten Alliierten und die Egarter-Gruppe im Burggrafenamt sowie die Partisanen des Passeiertals. Im widersprüchlichen Klima der unmittelbaren Nachkriegszeit wurden Letztere für Taten angeklagt, die unter die Amnestiegesetze - wie sie für den Befreiungskrieg vorgesehen waren - hatten fallen müssen. Nach einem ersten Freispruch wurde Pircher im Berufungsverfahren (ohne sein Wissen und in seiner Abwesenheit) zu langjahriger Haft verurteilt. Nachdem er Jahre spater zufallig festgenommen und von einem Gefangnis ins andere verlegt worden war, begegnete er einem außergewohnlichen Mithaftling, dem sogennannten "Anw alt der Armen" Roberto Miroglio. Dieser wandte sich im Laufe der Nachforschungen zu Pirchers Fall an den ebenfalls inhaftierten Giambattista Lazagna. Er verfasste dann den vorliegenden Text, prangerte darin neben den technischen Aspekten der Verteidigung diesen Justizskandal auf historischer, politischer und ziviler Ebene an und initiierte eine breite Kampagne zur offentlichen Mobilisierung, die endlich zur Begnadigung und Freilassung Pirchers führte.