Empathie im Klassenzimmer - Gewaltfreie Kommunikation im Unterricht. Ein Lehren und Lernen, das zwischenmenschliche Beziehungen in den Mittelpunkt stellt
Verlag | Junfermann |
Auflage | 2006 |
Seiten | 192 |
Format | 17,0 x 24,0 x 2,0 cm |
Gewicht | 372 g |
Reihe | Reihe Kommunikation |
ISBN-10 | 3873875802 |
ISBN-13 | 9783873875807 |
Bestell-Nr | 87387580A |
Gewaltfreie Kommunikation
Dieses Buch bietet praktische Anleitungen für das Schaffen von emotional sicheren Lernumgebungen. Dieselben Prinzipien, die im Klassenraum Anwendung finden, können auf die ganze Schulgemeinschaft übertragen werden, um diese in einen Ort des verantwortlichen, effektiven und persönlichen Lernens in allen Lebensbereichen zu verwandeln. Zwei Lehrerinnen mit langjähriger Erfahrung in Erziehung kombinieren bahnbrechende Entdeckungen in der Gehirnforschung mit der Gewaltfreien Kommunikation und gelangen zu einer kühnen Schlußfolgerung: Mit wachsender Empathie wächst auch der Lernerfolg. Übungen, Schaubilder und Bildmaterial ermöglichen es Lehrerinnen und Lehrern, schnell und einfach Unterrichtspläne für einen Tag, eine Woche oder eine ganzes Schuljahr zu entwickeln. "Ich glaube, dass die Botschaft dieses Buches unser aller Lernen und Leben verändern kann." - Marshall B. Rosenberg
Inhaltsverzeichnis:
Die Dynamik zwischen Lehren, Lernen und menschlichen Beziehungen Sicherheit und Vertrauen aufbauen Beziehungen im Unterricht Die Beziehung der Lehrerin zu sich selbst Die Beziehungen der Lehrer zu den Schülern Die Beziehungen von Schülerinnen zu anderen Schülerinnen Die Beziehungen der Schüler zum Lernen Werkzeuge zur Einführung eines lebensdienlichen Lehr- und Lernsystems Unsere gebende und nehmende Natur wieder entdecken Die Sprache des Gebens und Nehmens neu erlernen Fähigkeiten durch Aktivitäten und Spiele entwickeln Vorschläge für die Stundenplanung
Leseprobe:
Marshall Rosenberg erzählt die Geschichte eines Besuchs bei einem Schuldirektor. Dieser betrachtete von seinem Bürofenster aus den Schulhof. Der Direktor sah, dass ein großer Junge einen kleineren Jungen schlug. Er rannte aus seinem Büro, versetzte dem größeren Jungen einen Schlag und hielt ihm einen Vortrag. Als er zurück in sein Büro kam, sagte der Schulleiter: "Ich habe dem Burschen gerade beigebracht, dass er keine Kinder zu schlagen hat, die kleiner als er sind." Marshall Rosenberg sagte: "Ich bin nicht so sicher, ob Sie genau das getan haben. Ich denke, dass Sie ihn gelehrt haben, es nicht mehr zu tun, solange Sie zuschauen." Der Direktor sah nicht, dass er genau das Verhalten vorlebte, das er eigentlich zu unterbinden versuchte. Andere Wege, mit denen Lehrer häufig unwissentlich Furcht bei Schülern auslösen, stellen die folgenden Verhaltensweisen dar: "Etikettierungen" und Vergleiche verwenden, kritisieren, Forderungen stellen und Bestrafungen androhen. Diese sind zu Bestan dteilen des täglichen Umgangs im Schulleben geworden und werden folglich als unvermeidlich hingenommen. Ohne sich dessen bewusst zu werden, liefern sie ein machtvolles Verhaltensmodell, das Schülerinnen in ihren Interaktionen nachahmen. Diese Praxis regt Furcht an und trägt zu übermäßigem Druck, zu ungenügender Leistung, zu einer Vielzahl von gewalttätigen Verhaltensweisen und zu einer hohen Rate von Schulabbrüchen in den letzten Jahren bei. Ob Schüler sich aggressiv gegenüber ihresgleichen verhalten oder ob Lehrerinnen gewohnheitsmäßig aggressive Praktiken anwenden, um die Schüler zu kontrollieren: die Auswirkungen sind dieselben. Furcht einflößendes Verhalten aller Art untergräbt Sicherheit und Vertrauen und hemmt folglich das Lernen.