Verlag | Konkursbuch |
Auflage | 2018 |
Seiten | 200 |
Format | 13,1 x 20,5 x 1,6 cm |
Klappenbroschur | |
Gewicht | 243 g |
Übersetzer | Peter Pörtner |
ISBN-10 | 3887696883 |
ISBN-13 | 9783887696887 |
Bestell-Nr | 88769688A |
"Dieses Buch hat mich berührt wie lange keins mehr", so leitete Denis Scheck sein schönes Gespräch mit Yoko Tawada in der Sendung "Druckfrisch" (17.2.2019) ein. Nach einer Katastrophe hat Japan die Verbindungen zur Außenwelt gekappt. Yoko Tawada erzählt in leichter, glasklarer Sprache von Yoshiro und seinem Urenkel Mumey. Alle Kinder in der Zeit werden krank geboren, zugleich sind sie weise, fröhlich, ein Hoffnungsschimmer. Die Alten hingegen leben immer länger. Der herzerwärmende Junge Mumey kann vieles nicht mehr. Yoshiro kümmert sich mit großer Liebe um ihn. Als Student war Yoshiro mit einer Frau aus Deutschland befreundet. Manchmal fragt er sich, ob sich die Umwelt dort auch so verändert hat wie in Japan.. Als der Alltag schwieriger wird, versucht eine geheime Organisation, ausgewählte Kinder als »Sendboten« ins Ausland zu schmuggeln, zu Forschungszwecken ... Was wird aus Mumey?Geschichten und Bewegungen laufen parallel, queren sich, kommen zusammen, steuern auf das Ende zu. K eine Dystopie, aber auch kein aufmunternder Durchhalteroman. Eine Erzählung über das Leben unter dem Aspekt seiner Unentrinnbarkeit. Ein existentialistischer Roman ohne Pathos. (Peter Pörtner). Sendbo-o-te ist 2019 in der dritten Auflage erschienen. Die amerikanische Ausgabe erhielt,einen der berühmten National Book Awards (translated literature)."Tawada frönt keinem Oje-Alarmismus [...] 'Ich möchte nämlich gern einmal alles mit anderen Augen sehen', sagt Yoshiro an einer Stelle. Eben dieses Angebot macht uns Tawadas außerordentlicher Roman: Er schärft unsere Vorstellungskraft auf eine Weise, von der wir noch gar nicht so recht wissen, wie nötig wir sie eigentlich haben." (Samuel Hamen, ZEIT-Online, 2.7.2019)
Leseprobe:
Leseprobe: "Yoshiro stellte sich vor, dass er Kleidung und Waschzeug in eine kleine Reisetasche packt und mit Bahn oder Bus zum Flughafen Narita fährt. Wie sieht der Stadtteil Shinjuku heute wohl aus? Er war schon seit Jahren nicht mehr dort gewesen. - Leuchtreklamen, viel zu grell für Ruinen, kein einziges Auto, aber Ampeln, die regelmäßig zwischen rot und grün wechseln. - Automatische Türen, die sich für Angestellte öffnen und schließen, die nicht da sind. Aber vielleicht reagieren sie ja nur auf die vom Wind bewegten großen Äste der Bäume am Straßenrand. - In den Festsälen ist der Geruch der kalten Zigaretten zu einer silbrigen Stille gefroren. - "