Verlag | Edition Nautilus |
Auflage | 2013 |
Seiten | 450 |
Format | 16,3 x 23,8 x 2,9 cm |
Gewicht | 632 g |
Übersetzer | Sophia Deeg |
ISBN-10 | 3894017759 |
ISBN-13 | 9783894017750 |
Bestell-Nr | 89401775A |
Der Occupy-Aktivist und Ethnologe David Graeber legt hier ein Standardwerk vor. Er beschreibt, was direkte Aktion ist und wie sie funktioniert. Entstanden ist ein vielfältiger, spannender und höchst lesenswerter Jetzt-schon-Klassiker über zivilgesellschaftliches Engagement und die Grundlagen der Basisbewegungen.
In bester Tradition der teilnehmenden Beobachtung legt David Graeber hier die erste detaillierte ethnografische Studie der Bewegung für globale Gerechtigkeit vor. Ausgehend von der Annahme, dass es keine neutrale, objektive Perspektive gibt, wenn es um Möglichkeiten globaler Veränderung und sich erst entwickelnde politische Formen geht, schreibt er sowohl als Forscher wie auch als Aktivist.Seine 'Feldstudie' behandelt die Organisation und die Ereignisse, die den dramatischen Protesten gegen die Anti-Globalisierungs-Gipfel vorausgingen. In klarer, zugänglicher Sprache, fern von jedem wissenschaftlichen Jargon, führt dieses Buch die Leser hinter die Kulissen einer Bewegung, die die weltweiten Machtverhältnisse und die Sichtweise auf diese grundlegend verändert hat.Graeber lässt uns an informellen Diskussionen in Cafés, großen Planungsgremien und tränengasdichten Straßenaktionen teilhaben und beschreibt die Strukturen und Prozesse, die Sprache, die Symbole und die Rituale aktivistisc her Kultur.
Leseprobe:
'Freiheit wirkt infektiös: der, der an einer direkten Aktion teilnimmt, wird wahrscheinlich für alle Zeit durch diese Erfahrung verändert und will mehr davon.''Der Mensch hat so viel Freiheit, wie er willens ist, sich zu nehmen. Daher steht der Anarchismus für die direkte Aktion, für die offene Missachtung und den Widerstand gegen alle Gesetze und Einschränkungen ökonomischer, sozialer und moralischer Art.''Jeder, der jemals im Leben irgendeine kontroverse Angelegenheit mit jemandem zu regeln hatte und sich einfach direkt an diese Person gewandt hat, um es mit ihr auszutragen, sei es in friedlicher Übereinkunft oder sonstwie, der war ein Vertreter der direkten Aktion.''Die direkte Aktion setzt den offiziellen Gesetzen das moralische Gewissen entgegen. Sie ist der Ausdruck der Bereitschaft der oder des Einzelnen zu kämpfen, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und direkt auf die Welt, die uns umgibt, einzuwirken, für das eigene Handeln Verantwortung zu übernehmen.''Wo sie gelingt , verdeutlicht die direkte Aktion, dass Menschen ihr Leben selbst bestimmen können und im Grunde, dass eine anarchistische Gesellschaft möglich ist.'