Verlag | Husum |
Auflage | 2009 |
Seiten | 128 |
Format | 20,5 cm |
Gewicht | 182 g |
ISBN-10 | 3898764303 |
ISBN-13 | 9783898764308 |
Bestell-Nr | 89876430A |
Aus der waldreichen Landschaft östlich der Donau zwischen Regensburg und Passau bis hinauf zum Böhmerwald wird hier eine repräsentative Auswahl von fast neunzig Sagen und fünfunddreißig Märchen vorgelegt. Sie spielen überall im Lande, in größeren Städten und kleinen Dörfern, an und in Gewässern wie Regen oder Donau, auf Bergen wie dem Arber oder dem Hohen Bogen, und in Burgen, von denen vielleicht nur noch Ruinen wie bei Lichtenegg oder sogar lediglich der Name wie bei Püdensdorf übrig geblieben sind. Das Spektrum der Sagengestalten reicht von Hexen und Zauberern über Tote und Spukgeister bis hin zu Zwergen und dem Teufel. Natürlich dürfen auch die unglückliche Agnes Bernauer, die in Straubing ihr Leben lassen musste, oder der Kötztinger Pfingstritt nicht fehlen. Bei den Märchen sind ebenfalls alle Facetten von Tiermärchen über Zaubermärchen, darunter der Drachenstich von Furth, bis hin zu Schwänken wie dem Traum vom Schatz auf der Brücke und köstlichen Lügengeschichten vertreten.
Leseprobe:
Das EngelsglöckleinIn der Stiftskirche St. Emmeram zu Regensburg befand sich einst ein Glöcklein von äußerst lieblichem Klang. Kaiser Otto der Große wurde von dem Wohllaut so entzückt, dass er befahl, es in seine Schlosskapelle zu bringen. Hier aber klang es dumpf und hohl, endlich gab es gar keinen Ton mehr von sich. Da ließ es der Kaiser der Kirche St. Emmeram wieder zurückstellen. Hier bekam es sogleich seinen alten Klang wieder. Von dieser Stunde an nannte man es nur das Engelsglöcklein. Man glaubte nämlich, dass Engel ihm den schönen Klang wiedergegeben hätten und dass sie, sooft man es läutete, aus ihm singen würden.