Verlag | Milena Verlag |
Auflage | 2023 |
Seiten | 160 |
Format | 13,6 x 1,4 x 20,6 cm |
Gewicht | 282 g |
ISBN-10 | 3903460109 |
ISBN-13 | 9783903460102 |
Bestell-Nr | 90346010A |
Ein sehr origineller Debütroman über einen obdachlosen ehemaligen Käpt'n zu See und einen depressiven Polizisten. Nachdem der Käpt'n zum Kaiser der Obdachlosen gewählt wird, beginnt die Besetzung einer Kirche, die in der Olympiade der Obdachlosen mündet. Wird das Experiment gelingen und alles gut?
Ein sehr origineller Debütroman über einen obdachlosen ehemaligen Käpt'n zu See und einen depressiven Polizisten. Nachdem der Käpt'n zum Kaiser der Obdachlosen gewählt wird, beginnt die Besetzung einer Kirche, die in der Olympiade der Obdachlosen mündet. Wird das Experiment gelingen und alles gut?An einem schönen Sommertag in einer mittelgroßen Stadt findet eine Wahl der besonderen Art statt. Die Wahl zum Kaiser der Obdachlosen, ausgetragen von der bunten Gruppe der wohnungslosen Bevölkerung der Stadt. Mit dem Versprechen auf Obdach und Unterkunft gelingt es Gerhard, nach eigenen Angaben ehemaliger Käp'tn zur See, die Abstimmung für sich zu entscheiden und seine Wählerschaft auf einen Weg zu führen, der in der Besetzung der Kirche mündet. Zur gleichen Zeit befindet sich der Polizist Leopold Wührl in einer persönlichen und beruflichen Krise, in die ihn polizeidienstliche Anforderungen und gesellschaftliche Widersprüche führten.Diese beiden Vertreter zweier doch sehr verschiedener gesellschaftlicher Subsysteme treffen kraft ihrer beruflichen Funktionen schlussendlich aufeinander und tragen die "Olympiade der Obdachlosen" aus. Wer diese gewinnt, bestimmt den Ausgang der Kirchenbesetzung. Fabian Wakolbingers gesellschaftskritische Erzählung mündet in der Erkenntnis, dass es in einem verpfuschten Leben, ob man nun Ordnungshüter oder Ordnungsbrecher ist, nur das gute Ende gibt, das man sich selbst ausdenkt.
Leseprobe:
Eigentlich würde man davon ausgehen, dass, wenn Obdachlose schon so etwas wie eine Regierung etablieren, sie dies nicht unbedingt auf monarchische Art und Weise tun. Wahrscheinlich ist das ein Vorurteil, aber es ist halt so ein Gefühl in der Magengrube. Monarchistische Obdachlose? Irgendwie komisch. Passt nicht ganz. Denn so ziemlich alles, was wir über Obdachlose wissen, schneidet sich mit dem, was wir über Monarchen wissen, die bekanntlich Schloss- und Burgenbesitzer sind. Die einzige Gemeinsamkeit zwischen Obdachlosen und Monarchen, die sich intuitiv herstellen lässt, ist, dass keine der beiden Gruppen Normalarbeitsverhältnisse schätzt. Sonst gibt's da nichts, was auch nur im Entferntesten nach Zusammenhang aussieht. Allerdings, komplett egal meine Meinung zu dieser Thematik, denn da die Geschichte in der Vergangenheit spielt, hat die Wahl zum Kaiser der Obdachlosen zwangsläufig bereits stattgefunden.Also nicht weiter wertvolle Zeichen verlieren, auf zur eigentlichen Wahl. Zur Wahl zum Kaiser. Zum Kaiser der Obdachlosen.