Mönche am Bodensee - Spiritualität und Lebensformen vom frühen Mittelalter bis zur Reformationszeit
Verlag | Libelle-Verlag |
Auflage | 2009 |
Seiten | 680 |
Format | 15,5 x 23,5 x 4,6 cm |
Gewicht | 1386 g |
ISBN-10 | 3905707306 |
ISBN-13 | 9783905707304 |
Bestell-Nr | 90570730A |
Eine leserzugewandte Erzählung in 25 Kapiteln: über die mühsame Durchsetzung einer christlich geprägten Zivilisation mitten in Europa: am Bodensee. Geschichten von erfindungsreichen, mutigen, zuversichtlichen Einzelnen und von spannungsreichen Kloster-Gemeinschaften. Hermann der Lahme, Heinrich Seuse und andere zwischen Weltabkehrung und Weltzuwendung: die Lebensläufe ungewöhnlicher Menschen. Spiritualität und Gottsucher in einer Landschaft der Klöster und Kirchen: Sankt Gallen, Lindau, die Reichenau, Schaffhausen, Salem, Mainau, Konstanz, Ittingen, Einsiedeln.
"Wenn wir begreifen wollen, wie das Land am Bodensee zu einem geistlichen Treffpunkt Europas wurde, müssen wir es nicht als das Ferienparadies betrachten, das heute vor uns liegt, sondern als die Wildnis, die vor 1400 Jahren den ersten Mönchen vorschwebte. Sie kamen von weit her, aus Irland und Frankreich, und was sie suchten, war keine Heimat, sondern ein Exil, in dem sie mit Gott und ihrer Seele allein sein könnten. Hier fanden sie einen unheimlichen See; über ihm Stürme und Nebel, in seiner Tiefe Wasserteufel. Und sie fanden einen Urwald ohne Wege, in den Ebenen Bären und Schlangen, auf den Bergen Wetterhexen. Hier bauten die Mönche seit dem siebten Jahrhundert Einsiedeleien. Allmählich rodeten sie den Urwald, betrieben Ackerbau und Viehzucht, züchteten sogar Heilkräuter und Rassepferde. Die Benediktiner zogen alemannische Bauern an, die von ihnen Glaubensernst und Arbeitseifer lernten. Der Bodensee selbst wurde zur Brücke zwischen den Menschen. Gemeinsam bändigten sie die mate rielle Not und schufen geistig geprägte Siedlungen; da gediehen das Totengedenken und der Geist von Kunst und Wissenschaft."(Arno Borst)