Der Machetenmord und andere Jenaer Kriminalfälle
Verlag | Bussert & Stadeler |
Auflage | 2015 |
Seiten | 86 |
Format | 12,8 x 19,6 x 0,5 cm |
Gewicht | 108 g |
ISBN-10 | 3942115344 |
ISBN-13 | 9783942115346 |
Bestell-Nr | 94211534A |
Die erfahrene Jenaer Journalistin Barbara Glasser hat über mehrere Jahre die Arbeit der Jenaer Kriminalpolizei begleitet. Einige der spektakulären Mordfälle, zu denen sie recherchiert hat, sind hier versammelt.
Wirklichkeitsnah und lebendig schildert sie sowohl rechtskräftig verhandelte, wie auch bisher nicht aufgeklärte Verbrechen aus dem Jenaer Raum. Gerade in den Mordfällen des neunjährigen Bernd Beckmann und der zehnjährigen Ramona Kraus bleiben die Fragezeichen, konnten die Täter bis heute nicht dingfest gemacht werden. Auch jetzt suchen die Ermittler weitere Hinweise und Spuren, die möglicherweise, auch dank neuer Untersuchungstechniken und Auswertungsmethoden, doch noch zu den Tätern führen.
Leseprobe:
Vorwort
Jeder Kriminalbeamte, der nicht nur beruflich, sondern auch aus Berufung mit seiner Aufgabe, nämlich Straftaten umfassend aufzudecken, aufzuklären und vorbeugend zu bekämpfen, verbunden ist, muss unzufrieden sein, wenn er diesem an sich selbst gestellten Anspruch im Einzelfall nicht gerecht werden kann.
Dies trifft in besonderem Maße auf Tötungsdelikte zu, die trotz intensivster kriminalpolizeilicher Ermittlungen unter Einbeziehung aller gesetzlichen Möglichkeiten anderer Dienstbereiche der Polizei nicht aufgeklärt werden konnten.
Selbst nach altersbedingtem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst "ertappt" man sich gelegentlich bei inneren Zwiegesprächen, warum dieser oder jener Mord bisher nicht aufgeklärt werden konnte und damit auch die Mörder von Bernd Beckmann oder Ramona Kraus nicht namhaft gemacht wurden.
Dabei ist es besonders für die Angehörigen der Opfer wie für die gesamte Öffentlichkeit letztlich unerheblich, dass in den beiden genannten Fällen die Ausg angssituation sehr kompliziert und das Spurenaufkommen relativ gering war.
Realistischerweise ist festzustellen, dass mit der zeitlich fortschreitenden Entfernung vom Tatzeitraum die Möglichkeiten, diese schweren Delikte noch "nachträglich" aufzuklären, grundsätzlich nicht steigen. Trotzdem aber weiß ich, dass diese Fälle nie wirklich zu den Akten gelegt werden; nicht allein deswegen, weil es die Strafprozessordnung so fordert.
Neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse, im Idealfall verbunden mit modifizierten Auswertungsmöglichkeiten, können dazu beitragen, die Täter doch noch vor Gericht zu bringen.
Nicht nur vor diesem Hintergrund kann es durchaus hilfreich sein, dass im vorliegenden Bändchen wirklichkeitsnah und lebendig sowohl rechtskräftig verhandelte, wie auch bisher nicht aufgeklärte Morde aus dem Jenaer Raum geschildert werden.
Das eine oder andere Ereignis um die jeweiligen Tatzeiträume mag in Erinnerung gerufen werden; im Idealfall erinnert sich sogar jem and an ein Detail um das Tatgeschehen, welches damals nicht so gesehen wurde, aber aktuell zum Fortgang der Ermittlungen beitragen kann.
Das würde ich mir sehr wünschen.
Rolf Wagner
Kriminaloberrat a.D.