Guatemala leuchtet - Meine Entdeckungen bei den Maya
Verlag | Edition Karo |
Auflage | 2023 |
Seiten | 146 |
Format | 15,0 x 1,2 x 21,0 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 182 g |
ISBN-10 | 3945961319 |
ISBN-13 | 9783945961315 |
Bestell-Nr | 94596131A |
Die Autorin Susanne Hartmann hat sich während ihrer ausgedehnten Reisen durch das heutige Mexiko und Guatemala zur ethnologischen Forscherin entwickelt: Für ihre Promotion in Ethnologie widmete sie sich der Hochkultur der Maya, die von der Antike bis zum Jahr 1697 n. Chr. andauerte.
"Wir waren überwältigt, als der Mondschein die Plaza in eine Freiluftbühne für unsere Phantasien verzauberte - was für ein Anblick!"In der Maya-Gemeinde Chinautla, unweit der Hauptstadt Guatemala-Stadt, lebte Susanne Hartmann einige Zeit bei einer einheimischen Gastfamilie, die der indigenen Bevölkerung der Poqomam angehörte. Sie beschreibt, wie sie ihre Feldforschung vor Ort begann, und welche zahlreichen persönlichen Begegnungen und spannenden Ereignisse die Informationen für ihre Doktorarbeit zum Kulturwandel der Maya lieferten. Der Hochkultur, den Hieroglyphen, der Mathematik und dem traditionellen Ämtersystem der Maya widmet Susanne Hartmann jeweils eigene Kapitel - ebenso schreibt sie über die in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren gegründete Pan-Maya-Bewegung, die sich unter anderem für ethnische, kulturelle und sprachliche Freiheit einsetzt.
Leseprobe:
Das Bewusstsein ihrer Herkunft ist bei vielen Maya nach wie vor präsent. Über die Jahrhunderte hinweg haben sie es von einer Generation an die nächste weitergegeben. Jedoch Nicht wenige haben aber auch ihre Traditionen ganz oder teilweise vergessen. Heute finden sich Variationen und Lebensentwürfe in unterschiedlichster Form. In den letzen Jahrzehnten erfuhr die Maya-Kultur eine Wiederbelebung.Namen wie Tikal, Uaxactun und El Naranjo stehen für einen Zauber, den das zentrale Tiefland von Guatemala auf uns ausübt. Das Petén-Gebiet ist übersät mit Städten, Siedlungen und Straßen aus der klassischen Maya-Zeit, vielfach nach wie vor überwuchert vom Urwald. Neuere Grabungen und Forschungen vervollständigen unser Bild von damals immer mehr. 3D-Scans aus der Luft, eine Technik namens Lidar (Light Detection and Ranging) machen sichtbar, was verborgen unter der Vegetation schlummert. Es zeigen sich viele Siedlungsreste, nicht nur zahlreiche Metropolen, sondern auch kleinere Städte, Dörfer und Höfe. Die Straßen, genannt Sacbé, weiße Wege, verbanden Zeremonialbauten innerhalb einer Stadt miteinander sowie Metropolen untereinander. Auf eine Geröllschicht legten die Erbauer Steine, die sie mit Kalkmörtel überzogen. Die Gegend muss ausgesehen haben wie eine dicht besiedelte Region des römischen Imperiums, mit Siedlungszentren, Ackerland, Wäldern, Handelswegen. Freilich bestanden auch große Unterschiede, hinsichtlich der Bautechniken, der Wirtschaft, der Nahrungspflanzen, der Religion. Außerdem herrscht im Petén tropisches Klima. Es handelte sich um erschlossenes Gebiet, nicht um ein paar lose verteilte Städte inmitten eines ansonsten unberührten Urwalds.Die klassische Epoche dauerte etwa von 300 bis 900 nach Christus. Doch bereits Jahrhunderte davor entstanden Metropolen. El Mirador mit seinen Riesenkomplexen ist ein berühmtes Beispiel dafür. In der Prä-Klassik um 600 vor Christus gegründet, erweist sich die Stadt, was die Größe des Areals und der Gebäude betrifft, als die stattlichste unter allen je errichteten Städten der Maya.