Rosalie, die Feuerwanze
Verlag | Kampenwand |
Alter | 6 - 12 Jahre |
Auflage | 2021 |
Seiten | 180 |
Format | 17,5 x 1,9 x 20,8 cm |
Gewicht | 474 g |
ISBN-10 | 3947738978 |
ISBN-13 | 9783947738977 |
Bestell-Nr | 94773897A |
Rosalie wurde an einem Frühlingstag vor den Augen ihrer Mutter eingefangen und lebt seitdem im Kinderzimmer eines vorwitzigen Menschenkindes. Ein Marmeladenglas, das zwischen Büchern und Legosteinen auf einem Schrank steht, ist zu ihrem einsamen Zuhause geworden.Als der Junge eines Tages vergisst, das Glas zu verschließen, gelingt Rosalie die Flucht aus ihrer Gefangenschaft. Sofort macht sie sich auf den abenteuerlichen Weg, ihre Familie wiederzufinden.Kaum in der Freiheit angekommen, lernt sie den tollpatschigen Siebenpunkt-Marienkäfer Paul kennen. Paul wurde von seinen Eltern verstoßen, weil er seine Stinkdrüsen einfach nicht in den Griff bekommt. Er beschließt, Rosalie zu begleiten und bringt sie mit einigen sehr außergewöhnlichen Wald- und Wiesenbewohnern zusammen. Doch ist es ausgerechnet die allseits gefürchtete Kreuzspinne Irma, die Rosalie auf ihrer Suche weiterhelfen kann?Eine spannende Geschichte für kleine und große Leseratten von sechs bis zwölf Jahren.
Leseprobe:
Wie an jedem Tag sitze ich auf meinem knorrigen Ast und schaue gelangweilt durch die Wände des bauchigen Marmeladenglases. Das Glas ist schon seit unzähligen Tagen mein einziges Zuhause. Vernachlässigt steht es zwischen einem Legoflugzeug und ein paar staubigen Büchern auf einem kleinen Schränkchen. Von meinem Platz aus kann ich das Bett und den Schreibtisch des Jungen sehen. Er hat mich an einem warmen Frühlingstag aus meinem bisherigen Leben entführt und dann in diese enge Behausung gesperrt. Ich kann mich nicht mehr genau an diesen schrecklichen Tag erinnern, der mein zufriedenes Leben so jäh zerstört hat. Doch tauchen immer wieder Bilder vor mir auf, sobald ich meine Augen schließe.Ich sehe dann meine vielen Geschwister, mit denen ich so gerne Verstecken und Nachkrabbeln gespielt habe. Sehe unsere gemütliche Behausung in der kleinen Baumhöhle. Dort herrschte immer ein wenig Unordnung, was mich aber niemals gestört hat. Und ich sehe meine Mutter. Mit dem schwarzen Muster auf ih ren strahlendroten Flügeln ist sie einfach die allerschönste Mutter der ganzen Welt. - Dann sehe ich den Jungen, der mit diesem verdammten Glas in der Hand auf mich zuläuft. Er sperrt mich in mein einsames Gefängnis, ohne dass ich irgendetwas dagegen unternehmen kann. Der letzte Blick auf meine Mutter hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Panisch krabbelt sie hinter mir her, doch ist sie auf ihren sechs kurzen Beinchen einfach nicht schnell genug. Wenn ich die Augen dann wieder öffne, verschwinden die Bilder. Die Einsamkeit, die mich dann überfällt, ist kaum zu ertragen ...Mein Name ist Rosalie - und das ist meine Geschichte!